Südkorea in Fahrt

10.01.1998

MÜNCHEN: Nachdem sich Apples spaciger iMac in den USA als Verkaufsschlager entwickelt hat, springen die ersten Trittbrettfahrer auf. So will beispielsweise die südkoreanische Firma E-Machines einen Fun-Rechner im typischen iMac-Design auf den Markt bringen. Allerdings soll der PC nur 500 statt 1.300 Dollar kosten. Außer dem satten Preisunterschied will E-Machines sein Modell noch mit anderen Vorteilen ausrüsten: So soll das Imitat mit einem Intel-Prozessor arbeiten und unter Windows laufen. Außerdem ist der Rechner mit einem 333-MHz-Celeron, 32 MB Ram und einer 3-GB-Festplatte ausgestattet. Und im Gegensatz zum iMac hat das Gerät ein Diskettenlaufwerk. Experten halten das Modell aus Südkorea für einen ernsthaften iMac-Konkurrenten, weil es "ähnlich aussieht, sich mehr Software installieren läßt und billiger ist". Im Frühjahr soll der Billig-Mac auf den Markt kommen. Bis dahin wird das Unternehmen den Markt mit einem Superschnäppchen-PC in Atem halten, der sogar Aldi-Einkäufern noch Freudentränen in die Augen treiben könnte. Der "eTower" kostet mit Cyrix-Chip, einer 2-Gbyte-Festplatte, CD-Rom-Laufwerk, 3D-Grafikkarte und einem 56-Kbps-Modem schlappe 399 Dollar. Wer noch einen Monitor wünscht, muß nur 100 Dollar drauflegen. Bereits jetzt sorgt die Ankündigung in den USA für einige Aufregung.Dortigen Quellen zufolge steht E-Machines bereits in eifrigen Verhandlungen mit amerikanischen Großhändlern wie Best Buy und OfficeMax. Schließlich, so kündigten die Verantwortlichen bei E-Machines an, sollen sich die PCs im vierten Quartal 1998 200.000mal verkaufen. Ein IDC-Sprecher enthusiastisch: "Das wird einschlagen. Ich kann den Händlern raten zuzugreifen." Man könne mit einiger Sicherheit davon ausgehen, daß E-Machines aber anfangs kräftig drauflegen wird, Verluste seien so lange unvermeidlich, bis die Komponentenpreise sinken. Wann und ob der PC nach Deutschland kommt, ist derzeit noch nicht geklärt. (ch/du)

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