Mehr als 5.000 betroffen

Sun entlässt 15 Prozent der Mitarbeiter

14.11.2008
Mit radikalen Stellenstreichungen reagiert Sun auf die ökonomische Krise. Mehr als 15 Prozent der Mitarbeiter weltweit sollen gehen.

Mit radikalen Stellenstreichungen reagiert Sun auf die ökonomische Krise. Das Unternehmen teilte mit, es werde zwischen 5.000 bis 6.000 Mitarbeiter auf die Straße setzen. Weltweit beschäftigt Sun rund 33.000 Mitarbeiter.

Die Entlassungen sollen jährliche Einsparungen von 700 bis 800 Millionen Dollar ergeben. Die entstehenden Kosten für die nächsten zwölf Monaten beziffert der kalifornische Serveranbieter mit rund 500 bis 600 Millionen Dollar.

Zugleich gab das Unternehmen bekannt, es wolle das Software-Geschäft neu organisieren. .Drei neue Geschäftseinheiten würden gegründet. Bei diesen handele es sich um die Abteilungen Applikations- und Systems Plattform sowie Cloud Computing & Developer Plattform.als Teil der Abteilung Systems Business. Diese vermietet Applikationen, etwa Open Office, Open Solaris oder MySQL. Dass die Company künftig auf die Dienste von Rich Green, verantwortlich für alle Software, verzichtet, sei ergänzend angemerkt.

Sun bilanzierte zuletzt einen Verlust in Höhe von 1,68 Milliarden Dollar für das abgelaufene erste Quartal (Ende: 30 September 2008) des laufenden Geschäftsjahres 2009. Der Quartalsumsatz ging um sieben Prozent zurück.

Inwieweit das Unternehmen die Krise benutzt, um erneut blaue Briefe zu verschicken, ist offen. Zwar ist das Unternehmen von der Finanzkrise betroffen sein, da es einen Gutteil seiner Sparc-Server an diese Klientel verkaufte, doch Entlassungen sind bei dem einstigen Server-Marktführer seit dem Platzen der Dotcom-Blase an der Tagesordnung. In Deutschland hatte Sun zuletzt im Jahr 2006 rund 120 Mitarbeiter entlassen. Mitte dieses Jahres hatte Sun erklärt, es werde 2.500 Mitarbeiter in den USA und Kanada auf die Straße setzen.

Sun Deutschland beschäftigt rund 1.450 Mitarbeiter. Unternehmenssprecher Harald Gessner erklärte gegenüber ChannelPartner, die Entlassungen erfolgten "weltweit". Im Moment könne das Unternehmen nicht mehr sagen, was heißt, Entlassungen in Deutschland sind nicht auszuschließen.

Seit 2001 hat das Unternehmen rund 18.000 Jobs abgebaut. Parallel dazu fielen seit 2001 die Umsätze des Unternehmens um mehr als 39 Prozent, während die operativen Kosten lediglich um 26,5 Prozent sanken, rechneten Analysten vor zwei Jahren vor. Das Unternehmen schrieb von 2002 bis 2007 kontinuierlich rote Zahlen. Im Geschäftsjahr 2007/08 (Ende 30. Juni) erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 403 Millionen Dollar.

Die Gesamtbilanz des Unternehmens seit dem Beginn des Geschäftsjahres 2001/02, also dem Ende des Internet.-Booms, bis heute sieht so aus: Einem Gewinn von 2,4 Milliarden Dollar stehen Verluste in Höhe von 7,7 Milliarden gegenüber. (wl)

Zur Startseite