Sun geht neue Abonnements-Wege für Hard- und Software

03.06.2004
Jonathan Schwartz, gerade zum Chief Operating Officer bei Sun avanciert, zeigt einen neuen Weg auf, wie der kriselnde Server- und Softwareanbieter zu Geld kommen könnte. Er setzt auf ein neuartiges Abo-Modell, mit dem Kunden Bundles aus Hardware, Software und Dienstleistungen erwerben können. Dabei könnte Hardware auch kostenlos im Paket an den Kunden gehen. "In fünf Jahren wird niemand mehr für Hardware bezahlen", sagte Schwartz in einer Telefonkonferenz.

Jonathan Schwartz, gerade zum Chief Operating Officer bei Sun avanciert, zeigt einen neuen Weg auf, wie der kriselnde Server- und Softwareanbieter zu Geld kommen könnte. Er setzt auf ein neuartiges Abo-Modell, mit dem Kunden Bundles aus Hardware, Software und Dienstleistungen erwerben können. Dabei könnte Hardware auch kostenlos im Paket an den Kunden gehen. "In fünf Jahren wird niemand mehr für Hardware bezahlen", sagte Schwartz in einer Telefonkonferenz.

Sun reagiere damit auf sinkende Preise im Hardware- und Lizenzgeschäft. Schon im kommenden Jahr werden branchenweit Einzelverkäufe zurückgehen, wusste Schwartz.

Seit diesem Montag bietet Sun seinen On-Demand-Service für Speicherplatz an, der nach Nutzungsvolumen abgerechnet wird. Zwei Cent pro Megabyte im Monat kostet das auf Serial ATA basierende Speicher-Bundle "StorEdge 9980" inklusive Installation des Storage-Systems, technischer Support und Softwarelizenzen. Die Laufzeit des Vertrages beträgt drei Jahre; er kann gegen Gebühr um Management- und Speicher-Spiegelung erweitert werden.

Des weiteren wird das Unternehmen für Rechenzentren ein Paket namens "Sun Preventive Services" anbieten, das eigenen Angaben zufolge "über 100 verschiedene Leistungen" für Rechenzentren von Unternehmen zum Abonnement-Festpreis zusammenfasst. Unter anderem beinhaltet es Prognosewerkzeuge, "um Ausfällen zu begegnen, bevor sie auftreten", so Sun, ferner "Net Connect Services" für das Management von Sun-Systemen und "RAS Profiles" (Reliability, Availability and Serviceability) für technische Reports, Risikobestimmung und Problemlösungen. Kunden können laut Sun die Kosten des Servicevertrags dadurch beeinflussen, indem sie bei geringerer Leistung weniger abrechnen könnten - ein Modell, das an die Kaskoklassen einer Autoversicherung erinnert.

Auch das Java-Enterprise-System (JES) wird künftig im Lizenzmodus vertrieben. Die Preise des Server-Software-Bundles für Unternehmen soll sich nach der Zahl der Mitarbeiter richten. Für Behörden will Sun Kosten je nach der Zahl der Einwohner des jeweiligen Landes berechnen. Den Preisen soll ein Ranking der Vereinten Nationen zugrunde liegen. Regierungen könnten pro Jahr zwischen 33 Cent und knapp zwei Dollar je Einwohner zahlen. So werde Mexiko, das mit Sun einen JPS-Vertrag geschlossen hat, und rund 100 Millionen Einwohner zählt, 81 Cents pro Einwohner und Jahr zahlen. (wl)

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