Sun mit erstem Nettoverlust seit 12 Jahren

23.07.2001
Nun hat es auch Unix-Spezialist Sun erwischt: Zum ersten Mal seit zwölf Jahren musste das Unternehmen einen Nettoverlust hinnehmen. 88 Millionen Dollar bei vier Milliarden Dollar Umsatz lautet die Bilanz der McNealy-Company für das vierte Quartal des abgeschlossenen Fiskaljahres (Stichtag: 30. Juni). Im Vergleichsquartal des Vorjahres brachte Sun es noch auf 5.02 Milliarden Dollar Umsatz und 720 Millionen Gewinn.Die Einnahmen des gesamten Fiskaljahres lagen bei 18,25 (Vorjahr: 15.72) Milliarden Dollar ein Plus von 16,1 Prozent. Der Nettogewinn betrug 927 Millionen (1,85 Milliarden) Dollar. Infolgedessen sprach Scott McNealy von einem erfolgreichen Jahr. "Wir haben trotz der ökonomischen Herausforderungen unseren Konkurrenten Kunden abgenommen." Bei dieser Aussage vergaß er allerdings seine Voraussagen: Er hatte ein Umsatzplus von 30 Prozent versprochen und die absolute Dominanz im Unix-Server-Markt. Davon kann nicht die Rede sein; im Gegenteil: Analysten diskutieren zur Zeit lauthals, ob Suns Schwäche im Speichermarkt nicht Kunden zur Konkurrenz treibe und ob die Unix-Server nicht dringend eine Auffrischung bräuchten. Beispielsweise dürften Intels Itanium-Server das untere und mittlere Server-Segment des Sonnenkönigs bedrohen, während im Enterprise-Bereich IBMs aufgefrischte Server zusammen mit dem Software-Portfolio Marktanteile gewinnen. Auch die massiven Kostenreduktionen der letzten Monate in den Abteilungen Administration und Vertrieb, begleitet von Zwangsurlaube n und deutliche Einschränkungen bei den Forschungsausgaben, waren dem Sun-Chef nur launige Worte wert: "Gut, wir haben einige Spitzen bei den Umsätzen abschne müssen. (Doch) wir haben ein unschlagbares Mitarbeiterteam, mit dem all diese Dinge (!) erreichbar waren." Was das laufende Quartal anbelangt, wollte Finanzchef Michael Lehmann nichts dazu sagen. Immerhin erklärte er, es sähe so aus, als stabilisiere sich das US-Geschäft wieder. Europa hingegen werde voraussichtlich schwach bleiben. Für den alten Kontinent hatte Sun im 4. Quartal Minuseinnahmen von rund 200 Millionen Dollar gegenüber dem dritten Quartal festgestellt. (wl)

Nun hat es auch Unix-Spezialist Sun erwischt: Zum ersten Mal seit zwölf Jahren musste das Unternehmen einen Nettoverlust hinnehmen. 88 Millionen Dollar bei vier Milliarden Dollar Umsatz lautet die Bilanz der McNealy-Company für das vierte Quartal des abgeschlossenen Fiskaljahres (Stichtag: 30. Juni). Im Vergleichsquartal des Vorjahres brachte Sun es noch auf 5.02 Milliarden Dollar Umsatz und 720 Millionen Gewinn.Die Einnahmen des gesamten Fiskaljahres lagen bei 18,25 (Vorjahr: 15.72) Milliarden Dollar ein Plus von 16,1 Prozent. Der Nettogewinn betrug 927 Millionen (1,85 Milliarden) Dollar. Infolgedessen sprach Scott McNealy von einem erfolgreichen Jahr. "Wir haben trotz der ökonomischen Herausforderungen unseren Konkurrenten Kunden abgenommen." Bei dieser Aussage vergaß er allerdings seine Voraussagen: Er hatte ein Umsatzplus von 30 Prozent versprochen und die absolute Dominanz im Unix-Server-Markt. Davon kann nicht die Rede sein; im Gegenteil: Analysten diskutieren zur Zeit lauthals, ob Suns Schwäche im Speichermarkt nicht Kunden zur Konkurrenz treibe und ob die Unix-Server nicht dringend eine Auffrischung bräuchten. Beispielsweise dürften Intels Itanium-Server das untere und mittlere Server-Segment des Sonnenkönigs bedrohen, während im Enterprise-Bereich IBMs aufgefrischte Server zusammen mit dem Software-Portfolio Marktanteile gewinnen. Auch die massiven Kostenreduktionen der letzten Monate in den Abteilungen Administration und Vertrieb, begleitet von Zwangsurlaube n und deutliche Einschränkungen bei den Forschungsausgaben, waren dem Sun-Chef nur launige Worte wert: "Gut, wir haben einige Spitzen bei den Umsätzen abschne müssen. (Doch) wir haben ein unschlagbares Mitarbeiterteam, mit dem all diese Dinge (!) erreichbar waren." Was das laufende Quartal anbelangt, wollte Finanzchef Michael Lehmann nichts dazu sagen. Immerhin erklärte er, es sähe so aus, als stabilisiere sich das US-Geschäft wieder. Europa hingegen werde voraussichtlich schwach bleiben. Für den alten Kontinent hatte Sun im 4. Quartal Minuseinnahmen von rund 200 Millionen Dollar gegenüber dem dritten Quartal festgestellt. (wl)

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