Synaxon: Umsatz gestiegen, Gewinn eingebrochen und Investor plant Übernahme

23.02.2006
Das Geschäftsjahr 2005 war für die Synaxon AG sehr turbulent. Die Partnerzahl und die Umsätze konnten einerseits erhöht werden, andererseits ließen unerwartete Mehrkosten den Gewinn schrumpfen. Und jetzt will noch ein Investor das Unternehmen übernehmen.

Das Geschäftsjahr 2005 war für die Synaxon AG sehr turbulent. Die Partnerzahl und die Umsätze konnten einerseits erhöht werden, andererseits ließen unerwartete Mehrkosten den Gewinn schrumpfen. Und jetzt will noch ein Investor das Unternehmen übernehmen.

Laut den vorläufigen Zahlen konnte der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr (Ende 31.12.05) zwar von 17,2 Millionen Euro auf 21 Millionen Euro erhöht werden. Der Gewinn jedoch rutschte von 2,7 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2004 auf magere 0,2 Millionen Euro ab. Das entspricht einem Ergebnis von rund fünf Cent pro Aktion. Im Vorjahr lag der Wert von bei 76 Cent.

Diese Diskrepanz zwischen Umsatz und Gewinn entstand zum größten Teil aus einmaligen Sonderausgaben. Die Akquisition von iTeam und Akcent gehörte zu den geplanten Ausgaben für 2005. Aufgrund des umfassenden Investititionspogramms war das Management von einem Ergebnisrückgang auf 40 Cent pro Aktie ausgegangen.

Hinzu kamen aber zwei überraschend hohe Kostenblöcke: Die Kosten für die Rechtsverfolgung wegen der Kündigung von 19 PC-Spezialist-Franchisenehmern sowie die Prozessrückstellungen und die Wertberichtigungen auf die Forderungen gegenüber diesen Franchisenehmern beliefen sich auf insgesamt 0,8 Millionen Euro. Und der Verlustbeitrag des Pilotbetriebes Digital Inc. In Wien lag mit rund 0,9 Millionen Euro auch deutlich höher als zur Jahresmitte noch angenommen.

Die allgemeine Kaufzurückhaltung sowie der weiterhin grassierende Preisverfall in bestimmten Produktbereichen tat sein Übriges.

Trotz Planverfehlung schlägt der Vorstand die Ausschüttung einer Dividende von 40 Cent pro Aktie vor. Diese Ausschüttung soll aus den Gewinnrücklagen erfolgen. Über den Vorschlag werde4n die Aktionäre auf der Hauptversammlung am 23. Juni abstimmen.

Aber vielleicht ist bis dahin wieder alles ganz anders. Denn ein strategischer Investor hat angekündigt, dass er sich in Vorbereitung eines öffentlichen Übergabeangebotes befindet. Wer dieser Investor ist, wollte man in Bielefeld noch nicht bekannt geben. Durch die Bezeichnung "strategisch" wurde nur klargestellt, dass es sich nicht um einen Finanzinvestor, wie etwa Cornerstone, handelt. Dieser hatte im vergangenen Jahr auf der Jahreshauptversammlung versucht, den bestehenden Aufsichtsrat abzuwählen. Die Bezeichnung "strategisch" kann zweierlei bedeuten: Der Investor ist bereits in der Branche aktiv oder er will aktiv einsteigen.

Es gibt momentan noch keine Informationen, ob und wenn ja, in welchem Umfang, der übernahmewillige Investor schon Synaxon-Aktionär ist. Auch der geplante Übernahmetermin ist völlig offen. (go)

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