Taifun in Taiwan: Verheerende Auswirkungen für die IT-Industrie befürchtet

19.09.2001
74 Tote, 22 Verm und 208 zum Teil schwer Verletzte, das ist die traurige Bilanz, nachdem der Taifun "Nari" am Montag und Dienstag über den Norden und die Mitte Taiwans hinwegfegte und sintflutartige Regenfälle mit sich brachte. Wie aus dem Wirtschaftsministerium verlautbart, ist der durch tropischen den Regensturm direkt und indirekt verursachte Schaden für die taiwanische Industrie mindestens so groß wie der durch das 921-Erdbeben vor zwei Jahren, das Tausende von Menschenleben forderte. Sharon Chuo vom Market Intelligence Center (MIC) des Institute for Information Industry schließt sogar nicht aus, dass das die Auswirkungen des Unwetters für die einheimische IT-Industrie ähnlich hoch sind wie die in Folge der Terroranschläge in den USA. MIC-Direktor Victor Tsan schätzt, dass Taiwans Hightech-Industrie durch die Attentate Exportverluste von zwischen 10 und 15 Prozent entstehen. Er begründet dies einmal durch Transportausfälle in der ersten Woche und durch eine zu erwartende neue Kaufzurückhaltung in den USA. Ob Tsans düstere Prognose eintrifft und nicht vielmehr einer plötzlichen überreaktion entspringt, wird die Zeit zeigen. Denn es gibt auch andere Stimmen, die sagen, dass die Wiederaufbauarbeiten und Sicherheitsbedenken bei den amerikanischen Unternehmen nach den Terroranschlägen im Gegenteil einen Boom auslösen werden.Zweifel ist auch angebracht, was das Ausmaß der durch den jüngsten Taifun hervorgerufenen direkten Verluste für die einheimische IT-Industrie angeht. Dem Taipeher Industrieamt zufolge sind in den 16 Industriezonen des Landes Schäden in Höhe von rund einer Milliarde NT-Dollar, umgerechnet etwa 65 Millionen Mark, entstanden, was angesichts der massiven überschwemmungen in und um die Hauptstadt Taipeh nicht viel ist. Besonders betroffen sind dem Vernehmen nach Softwarefirmen in Nangang. In Hsinchu, dem wichtigsten Hightech-Park der Insel, weiß Jessie Lee, Marketing Planning Section Manager bei dem Motherboard-Hersteller SIS, für ihr Unternehmen und andere von keinen nennenswerten Schäden zu berichten. "Wenn die Schäden mit denen aus dem Erdbeben vor zwei Jahren oder denen aus den US-Terroranschlägen verglichen werden, dann sind wohl mehr die direkten Verluste durch Transport- und wie jetzt Stromausfälle gemeint", meint Lee. Tatsächlich haben sich die direkten Schäden in Produktionsstätten und in Warenlagern vor zwei Jahren in Grenzen gehalten, während die auf das Erdbeben folgenden Stromausfälle sich für die taiwanische IT-Industrie als viel verlustreicher erwiesen haben. Da einige Kraftwerke nach dem Taifun abgeschaltet wurden oder auf Sparflamme gehalten werden, sind weite Teile des Landes immer noch ohne Strom. Energieexperten schätzen, dass es noch mindestens eine Woche dauern wird, bis die Stromproduktion wieder voll aufgenommen werden kann. (kh)

74 Tote, 22 Verm und 208 zum Teil schwer Verletzte, das ist die traurige Bilanz, nachdem der Taifun "Nari" am Montag und Dienstag über den Norden und die Mitte Taiwans hinwegfegte und sintflutartige Regenfälle mit sich brachte. Wie aus dem Wirtschaftsministerium verlautbart, ist der durch tropischen den Regensturm direkt und indirekt verursachte Schaden für die taiwanische Industrie mindestens so groß wie der durch das 921-Erdbeben vor zwei Jahren, das Tausende von Menschenleben forderte. Sharon Chuo vom Market Intelligence Center (MIC) des Institute for Information Industry schließt sogar nicht aus, dass das die Auswirkungen des Unwetters für die einheimische IT-Industrie ähnlich hoch sind wie die in Folge der Terroranschläge in den USA. MIC-Direktor Victor Tsan schätzt, dass Taiwans Hightech-Industrie durch die Attentate Exportverluste von zwischen 10 und 15 Prozent entstehen. Er begründet dies einmal durch Transportausfälle in der ersten Woche und durch eine zu erwartende neue Kaufzurückhaltung in den USA. Ob Tsans düstere Prognose eintrifft und nicht vielmehr einer plötzlichen überreaktion entspringt, wird die Zeit zeigen. Denn es gibt auch andere Stimmen, die sagen, dass die Wiederaufbauarbeiten und Sicherheitsbedenken bei den amerikanischen Unternehmen nach den Terroranschlägen im Gegenteil einen Boom auslösen werden.Zweifel ist auch angebracht, was das Ausmaß der durch den jüngsten Taifun hervorgerufenen direkten Verluste für die einheimische IT-Industrie angeht. Dem Taipeher Industrieamt zufolge sind in den 16 Industriezonen des Landes Schäden in Höhe von rund einer Milliarde NT-Dollar, umgerechnet etwa 65 Millionen Mark, entstanden, was angesichts der massiven überschwemmungen in und um die Hauptstadt Taipeh nicht viel ist. Besonders betroffen sind dem Vernehmen nach Softwarefirmen in Nangang. In Hsinchu, dem wichtigsten Hightech-Park der Insel, weiß Jessie Lee, Marketing Planning Section Manager bei dem Motherboard-Hersteller SIS, für ihr Unternehmen und andere von keinen nennenswerten Schäden zu berichten. "Wenn die Schäden mit denen aus dem Erdbeben vor zwei Jahren oder denen aus den US-Terroranschlägen verglichen werden, dann sind wohl mehr die direkten Verluste durch Transport- und wie jetzt Stromausfälle gemeint", meint Lee. Tatsächlich haben sich die direkten Schäden in Produktionsstätten und in Warenlagern vor zwei Jahren in Grenzen gehalten, während die auf das Erdbeben folgenden Stromausfälle sich für die taiwanische IT-Industrie als viel verlustreicher erwiesen haben. Da einige Kraftwerke nach dem Taifun abgeschaltet wurden oder auf Sparflamme gehalten werden, sind weite Teile des Landes immer noch ohne Strom. Energieexperten schätzen, dass es noch mindestens eine Woche dauern wird, bis die Stromproduktion wieder voll aufgenommen werden kann. (kh)

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