Nürnberger Erfindermesse iENA

Taiwans Studenten die Obertüftler

10.11.2009
Studenten aus dem einst als Königreich der Plagiate bezeichneten Taiwan haben auf der diesjährigen Nürnberger Erfindermesse iENA (5.-8.11.09) die meisten Preise abgeräumt.

Studenten aus dem einst als Königreich der Plagiate bezeichneten Taiwan haben auf der diesjährigen Nürnberger Erfindermesse iENA (5.-8.11.09) die meisten Preise abgeräumt. An die Insel gingen jeweils 26 mal Gold und Silber sowie 15 Bronzemedaillen.

Die taiwanesische Delegation setzte sich aus Studenten von 22 Universitäten des kleinen Inselstaats ab.

Eine Erfindung von Studenten der National United University (Lianhe Daxue) zur Abgasreduzierung von Automobilen ist laut "Taipeitimes" auf das Interesse eines deutschen Unternehmens gestoßen, das mit den jungen Erfindern schon Verhandlungen über einen möglichen Technologietransfer getreten sein soll.

Erfinderverbände aus Ungarn und Polen haben Studenten der Pingtung University of Science and Technology (Pingdong Keda) einen Sonderpreis verliehen. Diese haben in Nürnberg einen innovativen Stromgenerator mit Speichersystem für Solar- und Windenergie vorgestellt.

Gold gab es auch für einen taiwanesischen Fachoberschüler, der einen Multifunktionsregenschirm mitgebracht hatte.

Plagiatverdächtig sind nicht nur viele Produkte aus Taiwan und China, sondern auch so manche Namen. Dreimal darf man zum Beispiel raten, wie der zweitgrößte Notebook-Produzent Compal aus Taiwan auf seinen Namen kam (die HP-Tochter Compaq war einst sicherlich einer der größten Kunden). OPhone heißt die Android-Antwort auf Apples iPhone vom größten chinesischen Mobilfunkbetreiber China Mobile.

Schüler, Studenten und Auszubildende aus Deutschland haben auf der Erfindermesse auch viel Interessantes vorgestellt und etliche Preise eingeheimst. Florian Nuber, ein Azubi aus Kempen, will zum Beispiel Katzenbesitzern den Ekel vor ins Haus geschleppte Mäuse oder Vögel nehmen. Seine Katzenklappe ist mit einem elektronischen Sensor versehen, welcher der Katze den Zugang ins Haus verwehrt, wenn sie ein erjagtes Beutetier anschleppt.

Abhilfe gegen lautes Ballern gegen das Garagentor verheißt dieses "RTEmagicC" genannte einhängbare Fußballtor des jungen Matthias Hanke.
Abhilfe gegen lautes Ballern gegen das Garagentor verheißt dieses "RTEmagicC" genannte einhängbare Fußballtor des jungen Matthias Hanke.

Raphael Krathann, ein junger Schüler aus Ingolstadt, hat eine am Arm befestigte Auffanghilfe für Krückstöcke entwickelt, Matthias Hanke, ein etwa 10-Jähriger vom SIGNO Erfinderclub Nussknacker aus Chamerau, kam auf die Idee, ein Fußballnetz ins offene Garagentor zu hängen, damit Eltern und Nachbarn sich nicht mehr über lärmendes Ballern gegen das Tor beschweren müssen. (kh)

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