Tech Data: Hoffnungsträger Retail-Kanal

29.08.2002

Vergangene Woche gab die Tech Data Corporation ihren Abschluss für das zweite Quartal 2002 (31. Juli) bekannt: Zwar sank der Umsatz des Broadliners von 4,1 Milliarden Dollar im Vorjahr auf 4 Milliarden Dollar, dafür kann sich aber das Ergebnis sehen lassen. Das Nettoeinkommen konnte das US-Unternehmen um satte 29,7 Prozent auf 35,3 Millionen Dollar (Vorjahr: 27,2 Millionen) erhöhen. In Europa steigerte Tech Data seinen Absatz zwar um neun Prozent, musste dafür aber Einbußen von elf Prozent im Heimatmarkt wegstecken.

Kostenstruktur auch in Deutschland verbessert

"Starke Zahlen. Besonders die Steigerung des Nettoeinkommens ist beeindruckend. Noch dazu in diesen Zeiten", kommentiert Martin Furuseth, Geschäftsführer Tech Data Deutschland, die Ergebnisse des US-Mutterunternehmens. "Wir sind im deutschen Markt gut unterwegs", fasst der Geschäftsführer das zweite Quartal für die Münchner Niederlassung zusammen, schränkt aber ein: "Nein, wir haben unseren Umsatz nicht um neun Prozent gesteigert." Die Absatzsteigerung für den europäischen Markt, wie oben berichtet, hatte das amerikanische Tech-Data-Management auf neun Prozent beziffert. Dennoch betont Furuseth: "Wir haben hier jetzt eine wesentlich effizientere Kostenstruktur, und das organisatorische Bewusstsein der Mannschaft hat sich deutlich verbessert."

Retail aggressiv angehen

Von seinen im B2B-Segment tätigen Kunden höre der Tech-Data-Manager derzeit "sehr unterschiedliche Aussagen": Langfristige Pro- jekte würden zwar wieder aus den Schubladen hervorgeholt, mit "einem Riesenaufschwung in den kommenden Monaten" rechne Fu-ruseth aber nicht. Im Geschäft mit den Retailern und dem Endkunden-orientierten Fachhandel will Tech Data in den kommenden Monaten Gas geben: "In den vergangenen zwei, drei Monaten waren wir hier zurückhaltend. Wir werden in diesem Segment jetzt wieder aggressiv auftreten und unseren Marktanteil ausbauen", kündigt Furuseth an. Statt dem üblichen Systems-Auftritt setzt Tech Data in diesem Jahr "auf Kundenwunsch verstärkt auf regionale Veranstaltungen" (Furuseth). Allerdings sei das keine endgültige Endscheidung gegen die Münchner Messe. Im nächsten Jahr werde man dann "wieder über einen Auftritt nachdenken", so der Geschäftsführer.

www.techdata.de

ComputerPartner-Meinung:

Die Ankündigung, im Geschäft mit den Retailern Gas zu geben, lässt aufhorchen. Erste Schritte hat der Broadliner bereits unternommen: seine Retail-Mannschaft personell aufgestockt, mit Robert Lederwascher den Chefsessel neu besetzt. Trotzdem keine leichte Aufgabe, denn der Wettbewerb wird kaum kampflos zusehen. (ch)

Zur Startseite