Tektronix GmbH

10.08.1998

ISMANING: Seit Tektronix in Deutschland seine Farbdrucker nur über Distributoren vertreibt, hat das Unternehmen offenbar in punkto Bekanntheit zugelegt. Um noch flexibler im Markt agieren zu können, speckt der Hersteller weltweit ab: Einige kleinere Bereiche werden durch Management-Buy-Out ausgegliedert."Wir hoffen natürlich, daß die Mannschaft der Bereiche Business Network Computer und Windows-based Terminals kräftig wachsen können", verabschiedet sich Adrian Moss schon mal von den beiden Divisionen, von denen sich Tektronix trennen will. Der Director Corporate Communications and Advertising für Europa versichert, seines Wissens werde dieser Abschied ohne Kündigungen oder Entlassungen vonstatten gehen können. "Das wird alles von Dave Pinckard von USA aus koordiniert, der weltweit für die Networking Displays Group (NWD) zuständig war, genaues kann ich also nicht sagen. Aber meines Wissens wollen die entsprechenden Manager und Mitarbeiter in Eigenregie weitermachen." In Deutschland sind davon "weniger als zehn" Tektronix-Mitarbeiter betroffen, die die deutsche Niederlassung auf die Beine stellen wollen. Theo Bieger, der Leiter von NWD in Europa, freut sich dem Vernehmen nach: So könne man flexibel und konsequent auf die speziellen Marktanforderungen reagieren.

Tektronix wird eine Minderheitsbeteiligung behalten und "für eine unbestimmte Zeit" weiterhin die Fertigung der Produkte übernehmen.

Für Tektronix bedeutet dieser Schritt keine markante Veränderung. Einem Europa-Manager zufolge generierten die betroffenen Abteilungen nur "einen Bruchteil des Gesamtumsatzes". Der Löwenanteil kommt immer noch aus der Fertigung von Meßtechnik-Geräten - Moss schätzt den Umsatzanteil dieses Bereiches in Deutschland auf rund 40 Prozent. Rund 25 Prozent setzt das Unternehmen hierzulande durch seine Video-Displays und Broadcasting-Systeme um und der Farbdruckerbereich schlägt mit geschätzten 35 Prozent zu Buche.

Gerade die Drucker-Division verspricht sich in Zukunft großes Wachstum. Nachdem Tektronix seine Printer nicht mehr direkt zum Händler, sondern ausschließlich über Distributoren liefert (siehe ComputerPartner 16/98, Seite 12), ist die Bekanntheit der Tektronix-Systeme im Markt offenbar kräftig gestiegen. Sogar der Wettbewerb kann sich dem nicht verschließen. So verwunderte sich ein Lexmark-Manager: "Neben Epson hört man derzeit vor allem immer wieder 'Tektronix hin, Tektronix her' bei den Handelspartnern." Selbst bei Conrad Electronic findet man versprengte Tektronix-Drucker. "Den Retail-Bereich werden wir aber sich nicht ausbauen", heißt es bei Tektronix. Eher verspricht sich der Hersteller Erfolge durch seine neuen Farbdrucker. (du)

Zur Startseite