Telekom: Flächendeckende DSL-Versorgung bleibt ohne Chance

03.06.2004
Schlicht und einfach zu teuer sei eine deutschlandweite Versorgung mit DSL-Anschlüssen. Das geht aus einem der "Wirtschaftswoche" vorliegenden Schreiben des T-Com-Vorstandes Achim Berg an den Vorsitzenden des Beirates der deutschen Regulierungsbehörde (RegTP), Johannes Singhammer, hervor.

Schlicht und einfach zu teuer sei eine deutschlandweite Versorgung mit DSL-Anschlüssen. Das geht aus einem der "Wirtschaftswoche" vorliegenden Schreiben des T-Com-Vorstandes Achim Berg an den Vorsitzenden des Beirates der deutschen Regulierungsbehörde (RegTP), Johannes Singhammer, hervor.

Der CSU-Politiker hatte alle Festnetzgesellschaften aufgefordert, Vorschläge für eine schnelle und flächendeckende Versorgung mit DSL-Anschlüssen zu unterbreiten. Er befürchtet eine "digitale Spaltung" innerhalb Deutschlands. Die Deutsche Telekom sieht sich jedoch nicht im Stande, Deutschland überall mit breitbandigen Internetzugängen zu versorgen. "Investitionen in Milliardenhöhe in die bestehenden Telefonnetze kann sich T-Com in der gegenwärtigen wirtschaftlichen und regulatorischen Situation nicht leisten", heißt es in dem Brief.

Es sei technisch möglich, alle Telefonanschlüsse in schnelle DSL-Anschlüsse umzuwandeln. Derzeit ist DSL nur in 6.315 von 7.904 Anschlussbereichen in Deutschland verfügbar. Rund 1,8 Millionen Einwohner in Ostdeutschland müssen auf DSl verzichten, weil in den Anfangsjahren nach der Grenzöffnung im großen Stil Glasfaserkabel ins Erdreich verbuddelt wurde. Für DSL ist dieses Datenkabel untauglich.

Weitere zwei Millionen Anschlüsse liegen dem Schreiben nach zudem in Regionen mit so geringem Nachfragepotenzial, dass die "notwendigen Investitionen" in keinem Verhältnis zu den möglichen Einnahmen stehen".

Der Beirat der Regulierungsbehörde hat einen Atlas angekündigt, der alle "weißen Flecken" bezüglich der Verfügbarkeit von DSL dokumentiert. (cm)

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