Telekom hat 98 Prozent der Ortsnetze

08.03.2001

Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V. (VATM) zeichnet eine düstere Momentaufnahme des derzeitigen Telekommunikationsmarktes in Deutschland. Trotz der Entgeltregulierung der hiesigen Behörden hat die Deutsche Telekom AG (DTAG) nach wie vor eine marktbeherrschende Stellung. "Von einem funktionierenden Wettbewerb kann deshalb auch nicht gesprochen werden", klagt Hermann-Josef Bunte, einer der beiden Autoren der Studie "Marktbeherrschung und Marktabgrenzung auf Telekommunikationsmärkten".

Derzeit existierten keine selbständigen Märkte für Orts- und Ferngespräche oder Regionalmärkte. So beherrsche die DTAG immer noch 98 Prozent des Marktes für Ortsnetze. Das bedeute im Klartext, dass der Wettbewerb in den TK-Märkten allenfalls begonnen habe, seit die Regulierungsbehörde ein Auge auf die von der DTAG verlangten Entgelte hat. Der Ex-Monopolist, wie der VATM die DTAG nennt, habe sich in letzter Zeit auf Bündelangebote verlegt, die regulierte und unregulierte Entgeltkomponenten beinhalten. Damit umgeht die DTAG die vorgeschriebene Preisbindung und macht es den Wettbewerbern schwer, ohne hohe Investitionen nennenswerte Marktanteile zu erkämpfen. Die Forderung des VATM ist eindeutig: Mehr Regulierung - beispielsweise auch für Bündelprodukte wie T-ISDN 300. Vor allem eine "ex-ante-Regulierung", also die Geneh- migung der von der DTAG verlangten Entgelte, noch bevor ein Produkt auf den Markt kommt, ist nach Ansicht des Verbandes eine Voraussetzung dafür, dass sich der durch die Regulierung eingeleitete Wettbewerb in Zukunft festigen kann. (gn)

www.vatm.de

Zur Startseite