Europaweiter Infrastrukturgigant

Telekomkonzerne erwägen Vereinigung

09.01.2013
Europas größte Telekomkonzerne erwägen einem Pressebericht zufolge die Vereinigung ihrer Telefonnetze. Diese radikalen Überlegungen der ehemaligen Staatsmonopolisten, die fragmentierten nationalen Märkte zu einem gigantischen EU-Markt zu vereinen, seien bei einem privaten Treffen der Manager mit EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia aufgekommen, berichtet die "Financial Times" unter Berufung auf eingeweihte Personen.

Europas größte Telekomkonzerne erwägen einem Pressebericht zufolge die Vereinigung ihrer Telefonnetze. Diese radikalen Überlegungen der ehemaligen Staatsmonopolisten, die fragmentierten nationalen Märkte zu einem gigantischen EU-Markt zu vereinen, seien bei einem privaten Treffen der Manager mit EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia aufgekommen, berichtet die "Financial Times" unter Berufung auf eingeweihte Personen.

Europas größte Telekomkonzerne erwägen die Vereinigung ihrer Telefonnetze.
Europas größte Telekomkonzerne erwägen die Vereinigung ihrer Telefonnetze.
Foto: Kabel Deutschland

Demnach hatten sich die Spitzen der größten Branchenvertreter einschließlich der Deutschen Telekom, Telefonica , France Telecom und Telecom Italia mit Almunia getroffen, um zu besprechen, wie die siechende Branche wieder den Anschluss an die Konkurrenz in den USA und China finden könnte. In diesen beiden Ländern teilen sich nur wenige Konzerne einen riesigen Markt. In Europa ist der Markt hingegen in eine Vielzahl von Ländern aufgeteilt, innerhalb derer sich zahlreiche Anbieter gegenseitig das Wasser abgraben.

Um ihre Profitabilität zu steigern und Geld für dringend benötigte Investitionen in neue Netze zusammenzubekommen, rufen Netzbetreiber seit Jahren nach einer Konsolidierung innerhalb der Länder. Das will Almunia nicht. Stattdessen signalisierte er Offenheit für Schulterschlüsse über nationale Grenzen hinweg. Aus der Not der Netzbetreiber, die Kosten zu senken, und der Unmöglichkeit, sich innerhalb der Länder zu konsolidieren, könnte aus getrennten nationalen Märkten ein europäischer Markt entstehen.

Dies könnte auf dreierlei Wegen geschehen: Übernahmen, Netzkooperation oder die Überführung der physischen Netze sowie die dazugehörenden Schulden in ein neues Unternehmen. Die Brüsseler Behörde würde sich solchen Zusammenschlüssen dem Bericht zufolge nicht in den Weg stellen. Widerstand gegen derartige Pläne dürfte eher von nationalen Regulierern kommen. Unklar ist, ob die darbende Branche durch eine politisch gewollte Vereinigung in einem schrumpfenden Markt gesunden kann. (dpa/rw)

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