Terroranschläge in den USA: Finanzmärkte am Trudeln

12.09.2001
Die beispiellosen Terroranschläge auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington haben auf den internationalen Finanzmärkten eine Schockwelle ausgelöst und mehren die Befürchtungen vor einer weltweiten Rezession. Panikverkäufe an Dollar-Beständen haben den Euro und den japanischen Yen gestärkt. Zu Panikverkäufen kam es aber auch auf den Aktienmärkten in Europa und Asien. Während die Wall Street in New York auch heute geschlossen bleibt, kritisierten Börsianer, dass der Handel in Fankfurt fortgesetzt wurde. "Es ist schon ein Witz: Der Handel wurde erst eingestellt, als die Deutsche Börse eine Bombendrohung erhalten hat", meinte ein Händler. Der Dax war nach Börsenschluss am Dienstag um 8,5 Prozent eingebrochen, konnte sich nach einem schwachen Start am Mittwoch zunächst auf 4.400 Punkte wieder leicht erholen, um dann wieder auf Talfahrt zu gehen. "Wir stellen uns auf einen heißen Mittwoch ein, denn schon bei dem kleinsten Pups reagieren einige Kunden panisch. Und hier kann man nun wirklich nicht von einem kleinen Pups sprechen", sagte ein Wertpapierhändler bei der Dresdner Bank bereits am Vortag. "Der Handel ist orientierungslos, eine klare Tendenz nicht zu erkennen", lautet der Kommentar eines Marktkenners dem Handelsblatt gegenüber. Solange die US-Börse geschlossen sei, werde die Nervosität bleiben. Hoch spekulativ nennt ein anderer Händler das Geschehen an der Frankfurter Börse. Zu den größten Gewinnern am Mittwoch früh gehörten SAP und Infineon. Im Aufwind befindet sich das Papier der Siemens-Tochter unter anderem auch durch Nachrichten über den möglichen Kauf der Chipsparte von Toshiba. Dennoch gibt die WGZ-Bank keine Entwarnung. Mittelfristig ändere sich nichts an der schlechten Lage bei Chip- und insbesondere Speicherherstellern. überkapazitäten hätten zu einem harten Verdrängungswettbewerb geführt. Und es bleibe daher bei der Empfehlung "Reduzieren". So lautet auch die Empfehlung der Commerzbank für Versicherer, deren Aktien nach einem Aufwärtstrend am Vormittag bald wieder ins Minus gerutscht sind. Marktbeobachtern zufolge kämen auf sie durch die Terroranschläge Schadensersatzansprüche von über zehn Milliarden Dollar zu. Betroffen sind vor allem die Rückversicherer wie die Münchner und Schweizer Rück. Während die Börsen in Europa sich in ihrem Schlingerkurs noch halbwegs fangen konnten, reagierte die in Tokio weiterhin mit Ohnmacht. Der Index des japanischen Nikkei war am Vortag um über sechs Prozent unter die 10.000-Punktemarke gerutscht und damit auf den Tiefststand seit 17 Jahren. ähnlich stark eingesackt ist anfangs auch der Hongkonger Hang-Seng-Index, konnte dann aber wieder ins Plus drehen. Von Kurseinbrüchen besonders betroffen sind die ohnehin schon schwer angeschlagenen Chipwerte und die Papiere von IT-Unternehmen, die stark von dem Handel mit den USA abhängen. Allein die Aktie von Sony ist im Handel am Mittwoch morgen um fünf Prozent auf 4.730 Yen eingebrochen. (kh)

Die beispiellosen Terroranschläge auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington haben auf den internationalen Finanzmärkten eine Schockwelle ausgelöst und mehren die Befürchtungen vor einer weltweiten Rezession. Panikverkäufe an Dollar-Beständen haben den Euro und den japanischen Yen gestärkt. Zu Panikverkäufen kam es aber auch auf den Aktienmärkten in Europa und Asien. Während die Wall Street in New York auch heute geschlossen bleibt, kritisierten Börsianer, dass der Handel in Fankfurt fortgesetzt wurde. "Es ist schon ein Witz: Der Handel wurde erst eingestellt, als die Deutsche Börse eine Bombendrohung erhalten hat", meinte ein Händler. Der Dax war nach Börsenschluss am Dienstag um 8,5 Prozent eingebrochen, konnte sich nach einem schwachen Start am Mittwoch zunächst auf 4.400 Punkte wieder leicht erholen, um dann wieder auf Talfahrt zu gehen. "Wir stellen uns auf einen heißen Mittwoch ein, denn schon bei dem kleinsten Pups reagieren einige Kunden panisch. Und hier kann man nun wirklich nicht von einem kleinen Pups sprechen", sagte ein Wertpapierhändler bei der Dresdner Bank bereits am Vortag. "Der Handel ist orientierungslos, eine klare Tendenz nicht zu erkennen", lautet der Kommentar eines Marktkenners dem Handelsblatt gegenüber. Solange die US-Börse geschlossen sei, werde die Nervosität bleiben. Hoch spekulativ nennt ein anderer Händler das Geschehen an der Frankfurter Börse. Zu den größten Gewinnern am Mittwoch früh gehörten SAP und Infineon. Im Aufwind befindet sich das Papier der Siemens-Tochter unter anderem auch durch Nachrichten über den möglichen Kauf der Chipsparte von Toshiba. Dennoch gibt die WGZ-Bank keine Entwarnung. Mittelfristig ändere sich nichts an der schlechten Lage bei Chip- und insbesondere Speicherherstellern. überkapazitäten hätten zu einem harten Verdrängungswettbewerb geführt. Und es bleibe daher bei der Empfehlung "Reduzieren". So lautet auch die Empfehlung der Commerzbank für Versicherer, deren Aktien nach einem Aufwärtstrend am Vormittag bald wieder ins Minus gerutscht sind. Marktbeobachtern zufolge kämen auf sie durch die Terroranschläge Schadensersatzansprüche von über zehn Milliarden Dollar zu. Betroffen sind vor allem die Rückversicherer wie die Münchner und Schweizer Rück. Während die Börsen in Europa sich in ihrem Schlingerkurs noch halbwegs fangen konnten, reagierte die in Tokio weiterhin mit Ohnmacht. Der Index des japanischen Nikkei war am Vortag um über sechs Prozent unter die 10.000-Punktemarke gerutscht und damit auf den Tiefststand seit 17 Jahren. ähnlich stark eingesackt ist anfangs auch der Hongkonger Hang-Seng-Index, konnte dann aber wieder ins Plus drehen. Von Kurseinbrüchen besonders betroffen sind die ohnehin schon schwer angeschlagenen Chipwerte und die Papiere von IT-Unternehmen, die stark von dem Handel mit den USA abhängen. Allein die Aktie von Sony ist im Handel am Mittwoch morgen um fünf Prozent auf 4.730 Yen eingebrochen. (kh)

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