TFT-Monitor PTLA 138 von Miro Displays: Große Schwächen in der Dokumentation

28.11.1997
MÜNCHEN: Allen Unkenrufen zum Trotz, prophezeien immer mehr Hersteller von TFT-Panels das Ende der Kathodenstrahlröhre. Die Miro Displays GmbH - nach der Aufteilung von Miro eine eigenständiges Unternehmen - will mit dem TFT-Monitor PTLA 138 eine Fahrkarte in die Zukunft der Sichtgeräte anbieten. ComputerPartner ist ein Stück mitgefahren und hat das Gerät genauer unter die Lupe genommen.Basis des TFT-Monitors von Miro ist ein 13,8-Zoll-Panel Marke Sharp. Das aktive Panel stellt eine Auflösung von 1.024 x 768 Punkten mit einer Farbtiefe von 18 Bit beziehungsweise 262.144 Farben dar.

MÜNCHEN: Allen Unkenrufen zum Trotz, prophezeien immer mehr Hersteller von TFT-Panels das Ende der Kathodenstrahlröhre. Die Miro Displays GmbH - nach der Aufteilung von Miro eine eigenständiges Unternehmen - will mit dem TFT-Monitor PTLA 138 eine Fahrkarte in die Zukunft der Sichtgeräte anbieten. ComputerPartner ist ein Stück mitgefahren und hat das Gerät genauer unter die Lupe genommen.Basis des TFT-Monitors von Miro ist ein 13,8-Zoll-Panel Marke Sharp. Das aktive Panel stellt eine Auflösung von 1.024 x 768 Punkten mit einer Farbtiefe von 18 Bit beziehungsweise 262.144 Farben dar.

Einziger Kritikpunkt am Panel selbst ist die subjektiv etwas ungleichmäßige Helligkeitsverteilung, die auch bei optimalem Betrachtungswinkel wahrnehmbar ist. Die Lichtstärke gibt der Anbieter mit 200 Cd/m2 und das Kontrastverhältnis mit 300 zu 1 an.

Der neigbare Monitorfuß ermöglicht einen stabilen Stand bei ausreichender Beweglichkeit des Display. Wahlweise kann der Fuß abmontiert und das Displays direkt an einer Wand befestigt werden. Das Design ist schlicht und angenehm, weil es auf "Technologie"-Schnörkel und "Rennstreifen" konsequent verzichtet.

Die Inbetriebnahme des Displays wirft erwartungsgemäß keine Probleme auf - wenn der PC nahe genug am Monitor steht. Denn das mitgelieferte VGA-Kabel ist wie so oft für Tower-PCs fast zu kurz. Eine Verlängerung mit einem zweiten Kabel ist aber grundsätzlich nicht ratsam, weil sich die Signalqualität dadurch zu sehr verschlechtert.

Eine Klippe, auf die Miro voll aufgelaufen ist, stellt die Feineinstellung des Displays auf die jeweilige Grafikkarte dar.

Das englisch-deutsche Handbuch schweigt sich vollkommen dazu aus. Dafür gibt es eine Diskette im Lieferumfang mit einem englischsprachigen Dokument, das zwar sehr ausführlich die Einrichtung einer Hintergrund-Bitmap-Datei für die meisten Betriebssysteme erklärt, sich aber nur unverständlich dazu äußert, was damit genau zu tun ist.

Verfügt der Anwender nicht über ein gutes Verständnis für diese Monitor-Technologie und den Willen zur Recherche in den Dokumentationsbrocken, wird er mit aller Wahrscheinlichkeit Unvermögen des Herstellers oder einen Defekt annehmen. Es steht so wenig im Handbuch, daß das PTLA 138 unfreiwillig zu einem beratungsintensiven Produkt mutiert. Eine Monitor-INF-Datei, die Windows 95 von den Fähigkeiten des Monitors in Kenntnis setzen könnte, fehlt ebenfalls.

Doch schon früher fielen Informationen aus dem Haus Miro nicht gerade üppig aus. So wurden beispielsweise erst auf Hinweis von ComputerPartner Informationen auf der Web-Seite von Miro (http://www.miro-displays.de) korrigiert. Auch zur Tauglichkeit für Macintosh-Rechner läßt das Unternehmen eine Menge Fragen entstehen - definitiv ist der Monitor nur für neuere PowerMacs geeignet, deren Grafik(-karten) eine separate Synchronisation (separate Sync) bieten. Den dazu benötigten Adapter will Miro - allerdings nur auf Anfrage - kostenlos dazupacken.

Der Händlersupport von Miro, soweit die Distributoren nicht in Eigenregie aktiv sind, ist mäßig befriedigend. Ein Monitor-Leporello liefert eine Produktübersicht. Für die High-end-Produkte - und dazu zählt das PTLA 138 - gewährt Miro dem Endkunden direkt einen drei Jahre währenden Vor-Ort-Service mit Stellung eines Leihgeräts. Der PTLA 138 scheint ein echtes "Me-too-Produkt" zu sein - ein lieblos geschnürtes Paket für den Fall, daß es doch jemand kaufen will. Die Chance, daß dieses Verkaufskonzept in dieser Preisklasse aufgeht, halten wir für gering. (gr)

Kurzgefaßt

Der TFT-Monitor PTLA 138 von Miro Displays kann mit seinen guten technischen Daten nicht über die massiven Dokumentationsmängel hinwegtäuschen.

Anbieter: Miro Displays GmbH, 38112 Braunschweig

Preis: VK: etwa 4.350 Mark

EK: etwa 3.900 Mark, alle Angaben zzgl. MwSt.

Vertrieb/Distributoren: Computer 2000, Frank & Walter, Macrotron, Actebis u. a.

Wertung:

Gerät/Software:2

Lieferumfang:4

Ease-of-Use:5

Händlersupport:4

CP-Tip:4

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