Der Navigationsspezialist TomTom hat in den Niederlanden seinen eigenen Verkehrsinformationsdienst "HD Traffic" gestartet. "HD Traffic ist das weltweit fortschrittlichste Verkehrsinformationssystem und bietet den Nutzern nun noch schnellere und detailliertere Angaben zur Behinderungen im Straßenverkehr", erklärt Stefan Kühn, Vice President Sales Central and Eastern Europe bei TomTom. Die Meldungen werden bei HD Traffic alle drei Minuten aktualisiert und fließen somit sofort in die Routenberechnung des Navigationsgeräts mit ein. "Damit können Ankunftszeiten minutengenau angegeben, auf Probleme rascher reagiert und alternative Routen berechnet werden", so Kühn.
Derzeit greifen Navigationsgeräte auf TMC-Daten zurück, die von Radiostationen versendet werden. Diese zeichnen sich jedoch mitunter durch mangelnde Genauigkeit aus, zudem erfassen sie meist nur Autobahnen. "Bundesstraßen sowie urbane Bereiche bleiben meist unberücksichtigt", erläutert Kühne. Mit Premium-TMC-Diensten sollen die Daten zwar genauer und schneller geliefert werden können, jedoch konzentriert sich dieser Service ebenfalls eher auf Autobahnen. "Mit HD Traffic decken wir nun in Holland nahezu das gesamte Streckennetz ab. Das schließt Autobahnen ebenso ein wie Nebenstraßen."
TomTom verwendet dazu Mobilfunkdaten, die vom Handyprovider Vodafone anonymisiert zur Verfügung gestellt werden. Die Vodafone-Daten geben an, wann und wo Mobiltelefone von einer Funkzelle zur benachbarten übergeben werden. Diese Daten werden gefiltert, ausgewertet und schließlich visualisiert dargestellt. Anschließend werden diese Informationen noch bereinigt, sodass Handys von Personen, die sich in einem Zug oder in einem Fußballstadion befinden, nicht berücksichtigt werden. "Somit ergibt sich ein Bewegungsmuster, das wir mit unseren Straßenkarten überlagern. Somit können wir auf die aktuelle Verkehrslage schließen", erläutert Kühn. Die Daten haben eine ausreichende Genauigkeit, um beispielsweise in urbanem Gebiet auch kleine Nebenstraßen zu erfassen. "Wir erreichen damit eine zehn Mal höhere Abdeckung und eine fünf Mal häufigere Aktualisierung als dies mit dem TMC-Dienst möglich ist", erklärt Kühn.