Top oder Flop? Intel steigt in die Bildschirmfertigung ein

15.01.2004
Durch den Einzug der DVD-Player ins Wohnzimmer haben Verbraucher erfahren, was digitale Wiedergabe für eine Qualitätssteigerung bietet. Paradox genug: Jetzt ist der Fernseher der Schwachpunkt im Wohnzimmer. Größere Bilder, höhere Auflösung, bessere Qualität fordern die Konsumenten. Aber die hohen Preise der Plasma-Displays, TFT-Bildschirme, Projektoren oder Rückprojektionsgeräte schrecken die Verbraucher ab. Zugegeben: Die Preise solcher Highend-Fernseher sind in den letzten Monaten schon stark gesunken, doch für Otto Normalverbraucher sind sie meist immer noch unerschwinglich.

Durch den Einzug der DVD-Player ins Wohnzimmer haben Verbraucher erfahren, was digitale Wiedergabe für eine Qualitätssteigerung bietet. Paradox genug: Jetzt ist der Fernseher der Schwachpunkt im Wohnzimmer. Größere Bilder, höhere Auflösung, bessere Qualität fordern die Konsumenten. Aber die hohen Preise der Plasma-Displays, TFT-Bildschirme, Projektoren oder Rückprojektionsgeräte schrecken die Verbraucher ab. Zugegeben: Die Preise solcher Highend-Fernseher sind in den letzten Monaten schon stark gesunken, doch für Otto Normalverbraucher sind sie meist immer noch unerschwinglich.

Diese Situation wird sich dieses Jahr komplett ändern: Chip-Gigant Intel steigt in die Display-Produktion ein. Und was Intel anfasst, hat sich noch immer - sieht man einmal von der Rombus-Pleite ab - als Goldgrube erwiesen.

Die LCOS-Technologie (lesen Sie dazu auch den Artikel "Intel: Das Home Theatre soll erschwinglich werden" auf Seite 12), auf die Intel setzt, existiert schon seit einigen Jahren. Hitachi rüstet hochwertige Projektoren schon seit geraumer Zeit mit dieser Technik aus.

Obwohl Intel ein Neuling auf dem Gebiet der Mikrobildschirmtechnik ist, bringt der Chip-Gigant die besten Voraussetzungen mit, dass dieser Einstieg ein Erfolg wird. Grund: Das Material der Bildschirme besteht aus Silizium. Wer also, außer Intel, könnte besser damit umgehen?

Während andere Hersteller sich erst mühsam in die Materie einarbeiten müssen, kann Intel seine fast 30-jährige Erfahrung im Umgang mit Halbleitern in die Fertigung einbringen. Es ist nur eine Frage von wenigen Monaten, bis die ersten kleinen Mikrobildschirme die Produktionsstätten von Intel verlassen. Und dann wird der Chip zur Massenware, was die Preise purzeln lässt.

Zuerst plant Intel diese Chips in Rückprojektionsbildschirmen einzusetzen. Wer sich die heutigen Geräte einmal genauer angesehen hat, wird kaum glauben, dass sich damit Geld verdienen lässt. Rückprojektionsfernseher liefern ein flaues Bild, schwachen Kontrast, sie haben klobige Abmessungen, und das alles zu einem hohen Preis. Intels neuer Chip wird diese Geräte in einem neuen Licht erstrahlen lassen: kristallklares Bild, hoher Kontrast und kleinere Abmessungen bei geringerem Preis. Das soll die Geräte massenmarkttauglich machen.

Während andere Hersteller verstärkt auf Beaver für den Consumer setzen, will Intel den Markt der Rückprojektionsbildschirme aufmischen. Das ist clever. Bei Beamern schrecken den Konsumenten nicht nur der Kasten und die meist fehlende Leinwand im Wohnzimmer ab, auch die Unterhaltskosten des Projektors, sprich die teure Lampe, sind für den Verkauf dieser Geräte eher hinderlich. Bei der Rückprojektionstechnik hingegen ist die Leinwand im Gerät integriert, und die Lampe muss nicht gegen das Tageslicht ankämpfen. Deshalb können solche Geräte mit kleineren Lichtleistungen auskommen, was die Lebensdauer der Lampe erhöht.

Erfreulich für Intel: Auch wenn sich wider Erwarten der Markt für Rückprojektionsgeräte nicht so entwickelt, wie Intel es wünscht, braucht sich das Unternehmen um den Absatz der Mikrobildschirme keine Sorgen zu machen: Ohne Änderung lassen die sich schließlich auch in Beamern einsetzen.

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