Toshiba stellt sich auf die neuen Marktanforderungen ein

30.05.2003
Seit Anfang dieses Jahres muss die Toshiba-Mannschaft mehr arbeiten als zuvor. Der Hersteller geht nun aktiv und aggressiv nach vorne. Neue Marketingstrategien und die Überarbeitung des bestehenden Fachhandelsprogramms sollen den Erfolg des ersten Quartals 2003 fortsetzen.

Für Toshiba, lange Zeit die unangefochtene Nummer eins des deutschen Marktes, scheint der Zeitpunkt des aktiven Handelns gekommen zu sein. Der Hersteller gibt Gas: "Wir haben uns jetzt auf den schnellen Markt neu eingestellt", sagt Thomas Kissel-Müller, Marketingdirektor Computersysteme bei der Toshiba Europe GmbH.

Während noch vor zwei Jahren Produktlaufzeiten von einem Jahr ganz normal waren, müssen die Notebooks heute mit sich schnell ändernden Technologien und Standardkomponenten "mitwachsen". Toshiba hat nun "eine ganze Menge Tools", um schnell mit den Produkten in den Markt zu kommen, so Kissel-Müller.

Unterstützt wird der Notebook-Riese dabei auch von den Distributoren, die mit ihm zusammen beispielsweise die Fokusprodukte der nahen Zukunft planen. Seit April ist Toshiba außerdem Tech-Select-Partner bei dem Broadliner Tech Data. "Davon versprechen wir uns auch einiges", so der Marketingdirektor.

Kopfschmerzen bereitet dem A-Brand-Hersteller allerdings das in früheren Jahren fokussierte B2B-Geschäft. "Im Gegensatz zu früher haben wir nur wenige richtig große Projekte, dafür aber viele kleine im SMB-Bereich", erzählt Kissel-Müller. Auch habe es im vergangenen Jahr eine ganze Weile gedauert, bis die Satellite-Pro-Modelle 2100 und 6400 richtig positioniert gewesen seien. Doch dieses Problem gehöre jetzt der Vergangenheit an. Der Hersteller schaue nach vorn und hat eigenen Angaben zufolge viele Ideen, um den Fachhandel zu unterstützen oder ihm sogar zuzuarbeiten.

So wird eine wahre Toshiba-Marketingwelle über Deutschland hinwegschwappen, denn: "Wir setzen alle Marketingtools gleichzeitig ein", sagt Kissel-Müller. Vor allem Endkunden will der Hersteller mit Aktionen wie vermehrter Anzeigenschaltung in Printmedien und über Online-Banner auf seine Seite ziehen. Zudem baut Toshiba die Eigenakquisition diverser Branchen aus, um dadurch seinen Handelspartnern qualifizierte Leads auf dem Silbertablett zu präsentieren. Ziel all dieser Aktivitäten sei es, möglichst viel Nachfrage auf Endkundenseite zu generieren. Und hier vor allem im SMB-Bereich.

Neue Strukturen für das Fachhandelsprogramm

Um die Zusammenarbeit mit den Partnern weiterhin positiv zu gestalten, räumt Toshiba das bestehende Fachhandelsprogramm auf. "Es sind viele neue Services hinzugekommen, die in der aktuellen Struktur des Programms nicht berücksichtigt sind. Nach der Überarbeitung wird sich jeder Fachhändler sicher einordnen können", erklärt Kissel-Müller den Grund.

Einer der neuen Punkte wird zum Beispiel das Thema Service sein. So will der Hersteller unter anderem verschiedene Stufen der Servicezertifizierung einführen. Kleinere Fachhändler könnten sich dann mit einem geringen Aufwand zum Toshiba-"Service-Point" zertifizieren lassen. Sie seien dadurch in der Lage, Serviceaufträge kompetent anzunehmen und an einen TCS (Toshiba-Certified Supporter) zur Reparatur weiterzuleiten. Die neue Version des Fachhandelsprogramms will der Hersteller noch in den nächsten Wochen seinen Wiederverkäufern vorstellen.

Noch bis 30. Mai läuft eine Marketingaktion, die sowohl Partner als auch Endkunden anspricht. Im "Toshiba Mobile Cup 2003" treten zwei Modelle des Herstellers gegeneinander an. Sowohl das "Tecra S1" als auch das "Satellite Pro M10" wurden auf der Cebit vorgestellt, beide sind mit der Intel-Centrino-Technologie ausgestattet. Unter der Internetadresse www.toshiba-mobile-cup.de können Teilnehmer abstimmen, welches der beiden Geräte ihr persönlicher Favorit ist. Unter den Teilnehmern verlost der Hersteller ein Wochenende für zwei Personen beim Formel-1-Rennen in Monza.

www.toshiba.de

ComputerPartner-Meinung

Viele A-Brand-Notebookhersteller mussten in den vergangenen beiden Jahren aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen und lernen, dass ihnen die gebratenen Tauben nicht mehr in den Mund fliegen. Immer kürzere Produktzyklen und Preiskämpfe setzen die Hersteller unter Druck. Toshiba hat den Weg nach vorne gewählt, der gute Chancen hat, den gewünschten Erfolg zu bringen. (bw)

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