Toshiba strukturiert PC-Sparte neu und will SMB- und Privatkunden-Geschäft deutlich forcieren

17.09.2003
Vorletzte Woche hatte Toshiba noch halbherzig dementiert - jetzt bewahrheitet sich der Bericht doch: Der japanische IT-Riese strukturiert seine schwächelnde Computersparte, die PCs und Notebooks umfasst, komplett um. Das Ziel der Reorganisation mit deutlichem Fokus auf den Endkunden- und SMB-Markt sei, so teilte das Unternehmen mit, die Sparte wieder auf Vordermann, sprich in die Gewinnzone zu bringen. Damit reagiert das Unternehmen, das lange Zeit vor allem mit seinen Notebooks unbestrittener Marktführer war und erhebliche Gewinne erzielte, auf die offensichtlich beängstigende Absatzkrise seiner Computer. Gerade hatte Toshiba mitgeteilt, dass es für das am 30. September zu Ende gehende erste Geschäftshalbjahr einen Netto-Verlust von mehr als 25 Milliarden Yen erwartet. Das Unternehmen hatte ein Minus von lediglich 15 Milliarden Yen prognostiziert. Doch vor allem das schwache Notebook-Geschäft machte die Planzahlen zunichte. In diesem Bereich habe man sich mit zu vielen Produkten präsentiert, sich zugleich auf einen ruinösen Preiskampf, vor allem mit HP, eingelassen und darüber hinaus auf die immer größere Nachfrage von Privatkunden und SMB-Unternehmen nicht adäquat reagiert, teilte Toshiba mit deutlich selbstkritischem Ton mit. Die Restrukturierung, mit die Japaner sofort beginnen wollen, betrifft den Geschäftsbereich insgesamt. Auf der Produktseite werde die Zahl der verfügbaren Motherboards um ein Drittel verringert, und die Menge der angebotenen Produkte deutlich reduziert. Zugleich sollen die Computer mit mehr Standardkomponenten als bisher bestückt werden. Darüber hinaus werde Toshiba seine europäische und US-amerikanische Vertriebsmannschaft für den wachsenden Markt für Privat- und SMB-Kunden aufstocken. Welche konkreten Auswirkungen diese Ankündigung in Europa und speziell in Deutschland haben wird, war zur Stunde noch nicht zu erfahren. Allerdings verheißt die To-do-Liste der Japaner für weltweit rund 500 Mitarbeiter nichts Gutes. Sie sollen entlassen werden. Toshiba plane des weiteren, den Ausstoß seiner Fabriken auf den Philippinen und in China deutlich zu erhöhen und mit diesen Produkten den weltweiten Markt abzudecken. Das Unternehmen beabsichtige ferner, den Anteil ausgelagerter Fertigung von derzeit rund einem Fünftel auf rund ein Drittel zu erhöhen. Man erwarte sich dadurch kürzere und effektivere Produktionszyklen als bisher. Was aber die PC-Fertigung in Europa und den USA betrifft, so scheint sicher zu sein, dass ein Teil in den asiatischen Raum abwandert. (wl)

Vorletzte Woche hatte Toshiba noch halbherzig dementiert - jetzt bewahrheitet sich der Bericht doch: Der japanische IT-Riese strukturiert seine schwächelnde Computersparte, die PCs und Notebooks umfasst, komplett um. Das Ziel der Reorganisation mit deutlichem Fokus auf den Endkunden- und SMB-Markt sei, so teilte das Unternehmen mit, die Sparte wieder auf Vordermann, sprich in die Gewinnzone zu bringen. Damit reagiert das Unternehmen, das lange Zeit vor allem mit seinen Notebooks unbestrittener Marktführer war und erhebliche Gewinne erzielte, auf die offensichtlich beängstigende Absatzkrise seiner Computer. Gerade hatte Toshiba mitgeteilt, dass es für das am 30. September zu Ende gehende erste Geschäftshalbjahr einen Netto-Verlust von mehr als 25 Milliarden Yen erwartet. Das Unternehmen hatte ein Minus von lediglich 15 Milliarden Yen prognostiziert. Doch vor allem das schwache Notebook-Geschäft machte die Planzahlen zunichte. In diesem Bereich habe man sich mit zu vielen Produkten präsentiert, sich zugleich auf einen ruinösen Preiskampf, vor allem mit HP, eingelassen und darüber hinaus auf die immer größere Nachfrage von Privatkunden und SMB-Unternehmen nicht adäquat reagiert, teilte Toshiba mit deutlich selbstkritischem Ton mit. Die Restrukturierung, mit die Japaner sofort beginnen wollen, betrifft den Geschäftsbereich insgesamt. Auf der Produktseite werde die Zahl der verfügbaren Motherboards um ein Drittel verringert, und die Menge der angebotenen Produkte deutlich reduziert. Zugleich sollen die Computer mit mehr Standardkomponenten als bisher bestückt werden. Darüber hinaus werde Toshiba seine europäische und US-amerikanische Vertriebsmannschaft für den wachsenden Markt für Privat- und SMB-Kunden aufstocken. Welche konkreten Auswirkungen diese Ankündigung in Europa und speziell in Deutschland haben wird, war zur Stunde noch nicht zu erfahren. Allerdings verheißt die To-do-Liste der Japaner für weltweit rund 500 Mitarbeiter nichts Gutes. Sie sollen entlassen werden. Toshiba plane des weiteren, den Ausstoß seiner Fabriken auf den Philippinen und in China deutlich zu erhöhen und mit diesen Produkten den weltweiten Markt abzudecken. Das Unternehmen beabsichtige ferner, den Anteil ausgelagerter Fertigung von derzeit rund einem Fünftel auf rund ein Drittel zu erhöhen. Man erwarte sich dadurch kürzere und effektivere Produktionszyklen als bisher. Was aber die PC-Fertigung in Europa und den USA betrifft, so scheint sicher zu sein, dass ein Teil in den asiatischen Raum abwandert. (wl)

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