Finger-Steuerung

Touchscreens mit 3D-Effekt

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Touchscreens stehen unmittelbar vor ihrem nächsten Evolutionssprung. Bereits im April 2010 werden Geräte mit Displays verfügbar, die auf die jeweilige Stärke des mit dem Finger ausgeübten Druckes reagieren können. Das hat Peratech angekündigt. Das britische Technologieunternehmen hat seine QTC-Technologie (Quantum Tunneling Composites) für rund 1,4 Millionen Dollar an den Display-Hersteller Nissha lizenziert.

Touchscreens stehen unmittelbar vor ihrem nächsten Evolutionssprung. Bereits im April 2010 werden Geräte mit Displays verfügbar, die auf die jeweilige Stärke des mit dem Finger ausgeübten Druckes reagieren können. Das hat Peratech angekündigt. Das britische Technologieunternehmen hat seine QTC-Technologie (Quantum Tunneling Composites) für rund 1,4 Millionen Dollar an den Display-Hersteller Nissha lizenziert. Tunneleffekt als Schlüssel zum Erfolg

Nissha, das in der Vergangenheit unter anderem für LG und Nintendo produziert hat, darf die Technologie damit ein Jahr lang in kleinen Screens bis 3,5 mal 5,5 Zoll verarbeiten. Bei der von Peratech entwickelten Lösung fungiert ein polymeres Material als isolierender Widerstand zwischen zwei Konduktoren. Bei erhöhtem Druck auf den Touchscreen passt sich das polymere Material an. Durch den verringerten Widerstand wird schließlich der Austausch von Elektronen mithilfe des sogenannten Tunneleffekts möglich.

"Unsere Technologie ist bahnbrechend für die Entwicklung von echten 3D-Interfaces bei mobilen Geräte. Der Materialaufbau garantiert eine äußerst energieeffiziente Bedienung. Wird der Touchscreen nicht berührt, wird überhaupt keine Energie verbraucht", erklärt das Unternehmen. Das Ausnutzen des quantenmechanischen Tunneleffekts erlaubt dem Unternehmen, die Technologie in einer nur 75 Mikrometer dünnen Schicht umzusetzen, was etwa der Dicke eines menschlichen Haares entspricht.

Vielfältige Steuerungsmöglichkeiten

Durch erweiterte sensitive Displayfähigkeiten kann die Bedienung von Smartphone- und PDA-Screens verbessert werden. "Durch den festeren Druck könnte man beispielsweise tiefer gelegene Dateistrukturen aufrufen oder das Scrollen von Webseiten beschleunigen. Aber auch für die natürlichere Steuerung von Avataren in Spielen oder das Umsetzen von handschriftlichen Zeichen eignet sich die Technologie hervorragend", erklärt Chris Lussey, einer der beiden CEOs von Peratech.

Ein weiterer Vorteil ist die parallele Ausführung von verschiedenen Tasks auf der Oberfläche, wie es etwa Microsoft auf seiner Surface-Oberfläche eindrucksvoll ermöglicht. Bei der Microsoft-Technologie erhält der Touchscreen seine umfangreichen Steuerungsmöglichkeiten jedoch nicht primär durch die Materialbeschaffenheit, sondern durch Anbringung von insgesamt fünf Kameras, die unter der Oberfläche die Gesten und Bewegungen der User mitverfolgen und interpretieren. (pte/rw)

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