Trend zu Geräten mit Zoom und Wechselspeicher

14.01.1999

NÜRNBERG: Das Loser-Image ist abgelegt, der Markt kommt in Schwung. Die digitale Fotografie scheint sich nun auf dem schon lange erwarteten Kurs nach oben zu befinden.Der Markt für Digitalkameras kommt in Fahrt. Das ist das Ergebnis einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Demnach wuchs das weltweite Verkaufsvolumen von 2,5 Millionen Geräten aus dem Jahr 1997 um fast die Hälfte auf 3,7 Millionen Einheiten im vergangenen Jahr. Spitzenreiter blieb Japan mit einem Marktanteil von 40 Prozent, auf Europa entfielen 14 Prozent.

Auf dem Alten Kontinent standen - laut Untersuchung - den verkauften 20 Millionen konventionellen Kameras in 1998 lediglich eine halbe Million abgesetzter Digitalkameras gegenüber. Der monetäre Anteil der Digitalapparate am Gesamtumsatz lag mit zehn Prozent jedoch deutlich höher. Und bei der jährlichen Wachstumsrate schlugen die neuesten Modelle die herkömmlichen schließlich um Längen (43 gegenüber fünf Prozent).

Sieger und Verlierer

Des weiteren zeigte die Studie, daß sich beim nach Modelltypen aufgeschlüsselten Absatz Veränderungen ergaben. Hierzu verglich die GfK die verkauften Stückzahlen in Deutschland aus dem ersten Halbjahr 1998 mit denen aus dem gleichen Vorjahreszeitraum. Besonders auffällig: die starken Zuwächse der Kameras im Megapixel-Bereich (von zwei auf 21 Prozent). Konträr verlief hingegen die Entwicklung der Geräte mit einem Auflösungsvermögen unterhalb des VGA-Bereichs. Sie mußten einen Rückgang von 30 auf 13 Prozent hinnehmen.

Auch bei der Ausstattung verschoben sich die Relationen zugunsten höherwertiger Komponenten. Verfügte im ersten Halbjahr 1997 nur etwa jede zehnte verkaufte Digitalkamera über ein Zoom, so waren es im selben Zeitraum des vergangenen Jahres bereits mehr als ein Drittel. Ähnliche Tendenzen ermittelte die Studie bei Apparaten mit LCD-Displays, die ihren Anteil von knapp 70 auf über 80 Prozent ausweiteten. Bei der Speicherart sind Wechselspeicher auf dem Vormarsch und vergrößerten ihre Quote um 700 Prozent, während Kameras mit eingebautem Speicher bei 16 Prozent Wachstum unterdurchschnittlich zulegten.

Vertriebswege

Zu guter Letzt noch ein Blick auf die Vertriebsstrukturen. Die Analyse für das erste Halbjahr 1998 ergab, daß in Europa Fotofachhändler und Elektrofachmärkte knapp 60 Prozent aller Digitalkameras verkauften. Bei einem Zuwachs von 147 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lagen die Computerfachgeschäfte mit knapp einem Fünftel der abgesetzten Geräte an zweiter Stelle. Großvertriebsformen wie Allkauf, Quelle oder Metro hielten bei unterdurchschnittlichen Steigerungsraten einen Marktanteil von 17 Prozent. Die geringste Bedeutung hatten Bürofachmärkte (zwei Prozent), auch wenn die Wachstumsrate von fast 600 Prozent darauf hinweist, daß sich dies in Zukunft ändern könnte. (tö)

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