Triple-Play-Pakete stärken Umsatz der Kabelindustrie

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Triple-Play-Pakete mit Telefonie- und Internetdiensten werden in den kommenden Jahren das Wachstum der deutschen Kabelindustrie antreiben. Lag der Umsatzanteil von Zusatzdiensten in der Kabelbranche 2006 noch bei acht Prozent, soll er bis 2012 bereits auf 27 Prozent steigen. Dies geht aus einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Goldmedia http://www.goldmedia.de hervor. Noch hätten viele Kunden jedoch Vorbehalte, alle Dienste über eine Leitung zu beziehen. Dies müsse verstärkt in die Marketingstrategien der Anbieter miteinbezogen werden, so die Studienautoren.

Triple-Play-Pakete mit Telefonie- und Internetdiensten werden in den kommenden Jahren das Wachstum der deutschen Kabelindustrie antreiben.

Lag der Umsatzanteil von Zusatzdiensten in der Kabelbranche 2006 noch bei acht Prozent, soll er bis 2012 bereits auf 27 Prozent steigen. Dies geht aus einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Goldmedia hervor. Noch hätten viele Kunden jedoch Vorbehalte, alle Dienste über eine Leitung zu beziehen. Dies müsse verstärkt in die Marketingstrategien der Anbieter miteinbezogen werden, so die Studienautoren.

Im vergangenen Jahr setzte die deutsche Kabelindustrie laut Goldmedia insgesamt 2,9 Milliarden Euro um (2005: 2,8 Milliarden Euro). Davon entfielen lediglich acht Prozent auf Zusatzdienste wie Pay-TV, Internet und Telefonie. Bis 2012 sollen die Umsätze auf 3,7 Milliarden Euro ansteigen (plus 25 Prozent), wobei Zusatzangebote mit einem Anteil von prognostizierten 27 Prozent deutlich zu dem Wachstum beitragen sollen.

Derzeit treffen Kabelbetreiber aber teilweise noch auf Vorbehalte der Kunden. "Hier gab es ein großes Kommunikationsproblem. Viele Kunden kennen DSL - die Möglichkeit, dass dies Kabelnetzbetreiber auch anbieten, ist aber für viele völlig neu", erklärt Goldmedia-Berater und Studienautor Michael Schmid.

Bei Telefondiensten hätten dagegen zahlreiche Kunden Bedenken, ob sie die gleiche Qualität wie jene von traditionellen Telefonanbietern liefern, fügt Schmid hinzu. "Bei der Markteinführung wurde in diesem Bereich noch von Störungen berichtet. Der Kunde muss erst von dem Produkt überzeugt werden." Zugleich war eine bundesweite Vermarktung der Internet- und Telefonieprodukte bisher schwierig, da aufgrund der Zersplitterung der Netzbetreiber der Netzausbau noch nicht in allen Regionen abgeschlossen wurde.

Die Vorteile von Triple-Play-Angeboten sieht Goldmedia dagegen bei den anfallenden Kosten, da zusätzliche Gebühren für die traditionelle Telefonleitung bei Nutzung der Kabelangebote entfallen. Zwar stellen die Erlöse aus Zusatzangeboten attraktive Gewinne für Kabelnetzbetreiber dar. Im Vergleich zum gesamten Telekommunikationsmarkt, dessen Umsatzvolumen in Deutschland ohne Mobilfunk bei rund 40 Milliarden Euro liegt, seien die Umsätze jedoch sehr gering und damit bisher kaum Konkurrenz für große Telekom-Unternehmen, so Schmid.

Derzeit wird vor allem digitales Pay-TV von Kabel-Kunden nachgefragt, so ein weiteres Ergebnis der Goldmedia-Studie. Ende 2006 lag die Zahl der digitalen Pay-TV-Kunden bei mehr als 1,2 Millionen, jene von Internet-Nutzern dagegen bei 590.000, so die Berechnungen von Goldmedia. Zudem wurden bei den Kabelnetzbetreibern 360.000 Telefoniekunden gezählt. Dies soll sich jedoch in absehbarer Zeit ändern.

"Die Umsätze in den Bereichen Internet und Telefonie steigen bereits und werden kumuliert mittelfristig jene von digitalem Pay-TV übertreffen", sagt Schmid. Zugleich wird die Zahl der Basiskunden von Kabelnetzbetreibern in den nächsten Jahren jedoch sinken. Verantwortlich dafür sind alternative Angebote wie Satellit, DVB-T und IPTV. Um das Kundenpotenzial hier nicht ganz zu verlieren, könnten Kabelbetreibern jenen 30 Prozent von anschließbaren Haushalten, die das Kabelnetz derzeit nicht nutzen, Internet- und Telefondienste auch ohne Fernsehen anbieten. (pte/go)

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