Trotz schwacher Zahlen keine Entlassungen

16.08.2001

Die Absatzkrise im PC-Markt beeindruckt den Vorstandschef der Lintec AG offensichtlich recht wenig. "Im Gegensatz zu unseren Mitbewerbern planen wir keine Entlassungen. Die Ursache dafür liegt im konsequenten Verfolgen einer Nischenstrategie", erklärte Hans Dieter Lindemeyer gegenüber der Tageszeitung "Die Welt". Erst vor kurzem hatte Lintec einen so genannten "Senioren-PC" herausgebracht, von dem das Unternehmen 10.000 Einheiten absetzen will. "Das reicht aus, um den konjunkturell bedingten Rückgang zu kompensieren. Anders als im Standardgeschäft wird mit Spezialmodellen eine auskömmliche Rendite erzielt", sagte Lindemeyer, der demnächst auch einen PC für Behinderte auf den Markt bringen will.

Ob der Konzern das angestrebte operative Ergebnis (Ebit) in Höhe von 17,5 Millionen Euro erreicht, ist mehr als fraglich. Immerhin wären dies rund zehn Millionen Euro mehr, als das Leipziger Unternehmen 1999 bilanzieren konnte. "Vor dem Hintergrund eines stagnierenden PC-Marktes und operativer Verluste vieler Wettbewerber hat die Lintec Computer AG erneut Umsatz und Ergebnis gesteigert, wenn auch nicht ganz in dem vom Vorstand ursprünglich erwarteten Maße", erklärte das Unternehmen anlässlich der Bilanzpressekonferenz für das erste Quartal 2001. Danach stiegen die Umsatzerlöse um 12,8 Prozent auf 114,4 Millionen Euro und das operative Ergebnis (Ebit) um 9,3 Prozent auf 2,6 Millionen Euro. Angesichts des angestrebten Ebit in Höhe von 17,5 Millionen Euro in 2001 sind 2,6 Millionen im ersten Quartal aber recht wenig.

Auch bei der Lintec-Tochter Mitteldeutsche Venture Capital AG (MVC) läuft es nicht ganz so wie erhofft. MVC hatte 24 Millionen Euro in insgesamt 26 Unternehmensbeteiligungen investiert. MVC plante, maximal drei dieser Unternehmen an die Börse zu bringen. Die Erträge der jeweiligen Börsengänge sollten etwa ein Viertel der Unternehmensergebnisse des Lintec-Konzerns ausmachen. Doch die schwache Börse machte Lintec einen Strich durch die Rechnung, denn bis dato ist keines der Unternehmen, an denen MVC beteiligt ist, am Aktienmarkt notiert. "Dieses Fenster ist vorerst zu", erklärte Vorstandschef Hans Dieter Lindemeyer gegenüber der "Welt". "Nerven behalten und nicht gleich unruhig werden", lautet die Parole des Lintec-Chefs. (mm)

www.lintec.de

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