Trübe Aussichten für LCD-Panels

29.07.2004

Nach einem mehrheitlich guten zweiten Quartal müssen sich die Hersteller von LCD-Panels in der zweiten Jahreshälfte auf schrumpfende Gewinne einstellen. Denn aufgrund höherer Produktionszahlen füllen sich die Lager, was die Nummer eins, Samsung, schon zu spüren bekam.

Die Gewinne der Hersteller von LCD-Panels (ab 10,2 Zoll) zeigen sich im zweiten Quartal 2004 uneinheitlich. Trotz einer Steigerung der Stückzahlen von 7,33 auf 7,46 Millionen Panels ist der Nettoprofit von Samsung im Vergleich zum ersten Quartal um 2,4 Prozent auf 567 Millionen Euro leicht eingebrochen. Koreas Nummer zwei LG Philips und die fünf Hersteller Taiwans, AUO, CMO, CPT, Quanta und Hannstar, konnten ihre Gewinne jedoch im Schnitt um über 14 Prozent steigern.

Beobachter in Taiwan gehen jedoch davon aus, dass die Gewinne im dritten Quartal deutlich niedriger ausfallen werden. Grund für den erwarteten Gewinneinbruch sind größere Ausbeuten in hochmodernen 5G- und 6G-Werken und damit steigende Lagerrückstände, die in Taiwan schon jetzt auf 400.000 Geräte angewachsen sind. Hoffnungsträger der Industrie sind LCD-TV-Panels. Doch auch hier zeichnet sich bereits ein Preis- und Margen-schwund ab, der maßgeblich für Samsungs Gewinnrückgang verantwortlich war. Samsung geht für LCD-TV-Panels im zweiten Halbjahr 2004 von zwölf bis 13 Prozent Steigerungsraten pro Quartal aus, verglichen mit drei bis fünf Prozent bei Panels für LCD-Monitore und Notebooks.

Klaus Hauptfleisch

Meinung des Redakteurs

Milliarden und Abermilliarden haben die Hersteller investiert, um die Produktion zu erhöhen und mit LCD-TV-Panels richtig absahnen zu können. Dass es dabei irgendwann zu Überkapazitäten kommen muss, sollte eigentlich jedem klar gewesen sein. Preis- und Margendruck ist daher vorprogrammiert.

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