TU Dresden würfelt die Daten durcheinander

20.06.2002

Die drohende Überwachung des Internet lässt das Interesse an Software zum anonymen Surfen steigen. Es gibt bereits einige Diens- te, die dies gewährleisten. Deren Nachteil ist jedoch, dass zwar nicht die Regierung, aber der Provider mitlesen kann.

Die Technische Universität Dresden bietet den kostenlosen Dienst "Java Anon Proxy" (JAP) an, bei dem weder Regierung, Provider noch die TU selbst mitlesen können. Der Dienst basiert auf Java und läuft auf allen Betriebssystemen. Die Daten werden dabei so durcheinander gewürfelt, dass niemand mehr zuordnen kann, welche Websites ein Surfer besucht hat. Die während des Surfens entstehenden Spuren werden quer durch Deutschland über zahlreiche Rechner gejagt. Dabei ändern sich Zusammensetzung und Reihenfolge der Pakete ständig.

Prinzipiell gilt: je mehr Nutzer desto mehr Anonymität. Im Moment sind jeweils 900 bis 1.000 Nutzer online. Diese nehmen allerdings ein paar kleine Nachteile in Kauf. Zum einen verringert der Dienst die Übertragungsgeschwindigkeit geringfügig. Außerdem ist JAP noch bis Ende 2003 ein Forschungsprojekt. Aus diesem Grund ist der Dienst auch kostenlos. Bei notwendigen Wartungs- und Entwicklungsarbeiten kann es aber passieren, dass JAP bis zu zweimal pro Woche nicht verfügbar ist. Ab 2004 will die TU Dresden den Dienst kostenpflichtig weiterführen. (gn)

anon.inf.tu-dresden.de

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