Twinhead kehrt in den europäischen Markt zurück

16.10.2003
Nach rund zweijähriger Pause will der taiwanesische Notebook-Hersteller Twinhead sein Glück in Europa noch einmal versuchen. Unter der Eigenmarke "Twinhead Efio" will der Hersteller vorerst mit Notebooks einsteigen. Dabei hat er Deutschland, England, Frankreich und Italien als Absatzmärkte ins Auge gefasst. Von ComputerPartner-Redakteurin Beate Wöhe

Nicht an zu wenig verkauften Stückzahlen habe es gelegen, dass sich Twinhead aus Europa mit den eigenen Markenprodukten zurückgezogen hat. "Die Gründe waren andere", erklärt Helmut Han, General Manager der Twinhead Europe Ltd. für Deutschland und England. Man habe das Eigenmarkenangebot aufgrund der vertraglichen Vereinbarung mit einem großen europäischen OEM-Kunden zurückschrauben müssen. Nebenbei habe Twinhead die vergangenen zwei Jahre zur Erweiterung seiner Fabriken genutzt.

Die deutsche Niederlassung in Ratingen existierte in dieser Zeit lediglich mit einer kleinen Servicemannschaft, bestehend aus drei (von ehemals 38) Mitarbeitern. Jetzt will Twinhead in Europa noch einmal durchstarten. "Als Zielmärkte sehen wir Deutschland, England, Frankreich und Italien an", setzt der General Manager seine Marker auf der Landkarte. In Deutschland und England will das Unternehmen bis Ende des Jahres 15 Mitarbeiter zählen, die über die Distribution als Erstes den Consumer-Markt angehen sollen.

Um dies zu bewerkstelligen, müssen jedoch noch einige Voraussetzungen geschaffen werden "Wir brauchen einen loyalen Distributor in Deutschland", sagt Han. Dafür gewähre der Hersteller dem Disti auch eine Produktexklusivität für bestimmte Einzelmodelle. Der Fachhandel könne dann mit einer Marge rechnen, "die über zehn Prozent liegt", so Han weiter.

Zu bieten hat Twinhead außerdem eine 48-Stunden-Express-Garantie. In Zukunft soll der Endkunde seine RMA-Abwicklung selbst in die Wege leiten können. Kann der Fehler nicht per Telefon behoben werden, komme der Pickup-and-Return-Service des Herstellers zum Tragen.

Manche Trends im deutschen Notebook-Markt will der Hersteller vorerst noch nicht mitmachen. Isabel Chen, Senior Manager Global Marketing Department bei Twinhead: "Wir verwenden aktuell keinerlei Desktop-Komponenten in unseren Notebooks." Beim Thema Desktop-Komponenten distanziert sich Twinhead auch von einem Namen, der einem sofort dazu einfällt: Gericom sehe man nicht von den Produkten, sondern nur vom Preis her als direkten Konkurrenten an. In Bezug auf die Produktqualität vergleicht sich Twinhead eher mit Rombus als Wettbewerber im Notebook-Markt.

Da für Deutschland bisher noch kein Distributionsvertrag abgeschlossen wurde, können sich interessierte Fachhändler direkt mit dem Hersteller in Ratingen in Verbindung setzen und dort bestellen.

www.twinhead.de

Meinung der Redakteurin

Notebook-Hersteller, die jetzt noch versuchen, in Deutschland (wieder) einen Fuß in den Markt zu bekommen, tun sich aufgrund der großen Vielzahl der Anbieter immer schwerer. Die Twinhead GmbH wird viel Geld und Mühe in Marketingaktivitäten stecken und auch erneut beweisen müssen, dass die "Efio"-Notebooks beim Preis-Leistungs-Verhältnis mit den rasant wechselnden Standards mithalten können. Denn Namen sind Schall und Rauch, vor allem im schnelllebigen IT-Markt.

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