Die UMTS-Netze sind schon vorhanden, die dazu nötigen Handys und Netzwerkkarten ebenfalls - wer sie aber noch nicht bemerkt hat, muss sich nicht als Kommunikations-Hinterbänkler fühlen.
Denn laut der Stuttgarter Zeitschrift "Connect", die zusammen mit dem Aachener UMTS-Spezialisten 3P UMTS-Netze in zehn Großstädten testete, hat keines der vier ver-fügbaren Netze das Prädikat "gut" oder "sehr gut" verdient. Allenfalls "befriedigend" seien die Netze gewesen - und das auch nur im Fall Vodafone.
Testkriterien von Connect waren Verfügbar-keit der Netze, Surfen im Web und das Versenden größerer Dateien per E-Mail sowie Telefonqualität inklusive unterbrechungsfreies Roaming zwischen UMTS- und GSM-Netzen.
Was letzteres betrifft, urteilten die Tester, Sprachtelefonie sei insgesamt "in allen Netzen auf recht hohem Niveau möglich". Unterschiedlich beurteilten sie die Zuverlässigkeit: Während Vodafone 96 von 100 Anrufe ins Festnetz weiterleiten konnte, schaffte es das T-Mobile-Netz nur bei 87 Anrufen.. Das Surfen im Web gelang über Vodafone und T-Mobile mit gemessenen 119 Kilobit respektive 113 Kilobit pro Sekunde - etwa doppelt so schnell wie über einen ISDN-Anschluss. Die beiden anderen UMTS-Anbieter E-Plus und O2 schafften nur ISDN-Datenraten in der Nähe von 64 Kilobit/s. Von dem Ziel der UMTS-Betreiber, 384 Kilobit pro Sekunde übertragen zu können, sind die Netze offensichtlich noch weit entfernt.
Vor allem O2 schnitt schlecht ab: Datenraten und Verbindungsstabilität seien äußert dürftig; ein WAP-Zugang fehlt gänzlich. Das Connect-Urteil lautet deshalb: "Bei O2 ist UMTS der-zeit nicht zu empfehlen."
Bei dem E-Mail-Test fiel dann T-Mobile negativ auf. "Nicht einmal die Hälfte aller Mails sind unversehrt im Testsystem eingetrudelt", ärgern sich die Tester. So kommt die Zeitschrift zum Ergebnis, dass alle Anbieter noch mit erheblichen Startschwierigkeiten zu kämpfen haben. (wl)