Unglückliche Unternehmer verkaufen zu höheren Preisen

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Emotionen beeinflussen maßgeblich die Bewertung und somit den Verkaufswert von Familienunternehmen. Zu diesem Ergebnis gelangt eine aktuelle Studie der Universität St. Gallen, die in Kooperation mit der Unternehmensberatung Ernst & Young durchgeführt wurde. Die Experten kommen in ihrer Analyse von 381 Unternehmen zu dem Fazit, dass der subjektiv empfundene Wert, den Familien ihren Firmen beimessen, im Regelfall doppelt so ist als der nach klassischen Bewertungsmaßstäben berechnete Marktwert. Überraschend ist, dass unglückliche Unternehmer ihre Firma häufig zu einem höheren Preis verkaufen, als jene, die glücklich sind.

Salzburg/Wien/St. Gallen (pte/21.11.2007/13:56) - Emotionen beeinflussen maßgeblich die Bewertung und somit den Verkaufswert von Familienunternehmen. Zu diesem Ergebnis gelangt eine aktuelle Studie der Universität St. Gallen http://www.unisg.ch , die in Kooperation mit der Unternehmensberatung Ernst & Young http://www.ey.com durchgeführt wurde. Die Experten kommen in ihrer Analyse von 381 Unternehmen zu dem Fazit, dass der subjektiv empfundene Wert, den Familien ihren Firmen beimessen, im Regelfall doppelt so ist als der nach klassischen Bewertungsmaßstäben berechnete Marktwert. Überraschend ist, dass unglückliche Unternehmer ihre Firma häufig zu einem höheren Preis verkaufen, als jene, die glücklich sind.

"Immer wenn das Unternehmen verkauft werden soll und mit der Familientradition gebrochen wird, ist die emotionale Einschätzung häufig sehr viel höher als der reale Marktwert", sagt Thomas Zellweger, Geschäftsführer des Schweizerischen Instituts für Klein- und Mittelunternehmen an der Universität St. Gallen, im Gespräch mit pressetext. Vor dem Hintergrund der für Familienunternehmen charakteristischen Merkmale Risikobereitschaft, persönliches Engagement und langfristige Perspektive plädiert Zellweger dafür, dass familiengeführte Unternehmen einer gesonderten Bewertung zu unterziehen sind.

"Eine Bewertung der zumeist kleinen und mittelständischen Betriebe anhand des Corporate-Finance-Konzeptes greift zu kurz. Vielmehr muss hierbei das Modell des sogenannten Total Values Anwendung finden", ist Zellweger überzeugt. Laut dem Experten existieren in dieser Hinsicht Aspekte, die sich nicht in den klassischen Bewertungsmethoden abbilden lassen. Dies komme in der unterschiedlichen Wahrnehmung von Emotionen und Marktwert zum Ausdruck. Der Fachmann gibt jedoch zu bedenken, dass der Markt Emotionen nur beschränkt bewertet.

"Das Total-Value-Konzept ist der Geldwert, den ein Unternehmer seiner Firma beimisst - also der Betrag, den er im Falle eines Verkaufs an einen Dritten mindestens erhalten möchte", unterstreicht die Ernst & Young-Geschäftsführerin Astrid Wimmer. So sei die Erkenntnis wichtig, dass der Total Value den klassischen Faktor "emotionaler Wert" übersteigt. Auch kommt die Erhebung zu der Erkenntnis, dass Unternehmer, die zum Zeitpunkt des Verkaufs mit ihrer eigenen Geschäftssituation glücklich sind, ihr Unternehmen geringer bewerten. So spielen auf der emotionalen Seite vor allem das Alter des Unternehmens und das persönliche Glück des Unternehmers eine ausschlaggebende Rolle.

"Bei unseren Untersuchungen haben wir festgestellt, dass glückliche Unternehmer, die ihre Firma verkaufen wollen, ihr Unternehmen häufig unterbewerten und folglich zu einem für den Käufer günstigeren Endpreis abtreten. Bei unglücklichen Unternehmern herrscht eher eine Überbewertung vor, da diese oft Unglück erlebt haben und im höheren Preis eine entsprechende Entschädigung suchen", so Zwellweger abschließend auf Nachfrage von pressetext. (pte)

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