"Unser Forecast fällt eher konservativ aus"

16.08.1996
FRANKFURT: Festplattenhersteller setzen auf das Internet, Multimedia und eine Erholung des stagnierenden PC-Marktes. Über zukünftige Entwicklungen und Aussichten sprach Rainer Thieme, Geschäftsführer der Quantum Deutschland GmbH in Frankfurt, mit ComputerPartner.?Festplattenindustrie vor allem an?

FRANKFURT: Festplattenhersteller setzen auf das Internet, Multimedia und eine Erholung des stagnierenden PC-Marktes. Über zukünftige Entwicklungen und Aussichten sprach Rainer Thieme, Geschäftsführer der Quantum Deutschland GmbH in Frankfurt, mit ComputerPartner.?Festplattenindustrie vor allem an?

THIEME: Die Industrie treibt sich selbst, weil sie alle achtzehn Monate die Festplattenkapazität verdoppeln kann. Zum zweiten der Bedarf am Markt. Hier hätte man durchaus die Kapazität alle 12 Monate verdoppeln können. Das Internet hat die Consumerwelt verändert. Hier braucht man ganz schnell zwei, drei Gigabyte. Aber auch Multimedia-Anwendungen verlangen entsprechende Festplatten.

?Wie werden diese Platten adressiert?

THIEME: Im Spätsommer wird es für OEMs, im Winter für Enduser ein Windows 95-Upgrade geben, womit dann bis zu sechs GB angesprochen werden können.

?Welche Kapazitäten erwarten Sie im Business-Bereich bei Workstations?

THIEME: Wenn sich das Internet in Firmen breiter macht, werden PCs mit zwei, vier der sechs GB-Festplatten im Bereich von Ab Herbst liegt die Einstiegsgröße bei zwei Gigabyte. Die meistverkaufte Größen, nämlich vier und neun Gigabyte, werden vor allem mit Ultra-SCSI eingesetzt. Der propagierte Fibre Channel ist noch zu teuer.

?Was passiert bei Desktops im Business-Bereich?

THIEME: Hier ist der Normalfall die 1,2 GB-Platte. Im Herbst werden es wohl zwei Gigabyte sein. Jeder Bewerber wird dann mit neuen Platten auf den Markt kommen.

?Mit welchen Köpfen sehen Sie diese Platten auf den Markt kommen?

THIEME: Da jetzt MR-Köpfe bei der Produktion endlich profitabel werden, können sie in diesem Segment eingesetzt werden.

?Glauben Sie, daß der Preiskrieg der fünf verbliebenen Wettbewerber Quantum, IBM, Seagate, Western Digital und Hundai/Maxtor fortgesetzt wird?

THIEME: Nein, im Gegenteil. Ich gehe davon aus, daß die Preise, die derzeit einigermaßen stabil sind, das auch bleiben werden. Allerdings könnte eine weitere Konsolidierung bei Herstellern stattfinden.

?Spielt in Ihrer Planung der Net-PC einen ernsthafte Rolle?

THIEME: Den Net-PC wird es nur in großen Firmen geben, wo Software Der Enduser will alles in seinem PC haben.

Allerdings ist es für uns einerlei, wo die Daten gespeichert werden, ob auf den Servern der Netprovider oder zu Hause.

?Sie sind von Wachstum stark abhängig. Wie beurteilen Sie beurteilen Sie die PC- und damit die Festplattenentwicklung in Europa?

THIEME: 85 Prozent der Plattenlaufwerke sind Materialkosten. Nachem der Forecast so schlecht wie nie prognostiziert ist, reagieren wir mit eher konservativen Produktionsziffern. Bewahrheiten sich die Prognosen, werden wir wie unsere Konkurrenten bluten müssen.

?Ist für Quantum in Europa der VAR-Markt interessant?

THIEME: Wir sind über unsere Distributoren, die im Außendienst tätig sind, an den VARs dran. Aber generell: Wir sind mit vier Mann für die direkte Adressierung einfach zu klein. Deshalb arbeiten wir mit großen OEMs und paneuropäischen Distributoren zusammen.

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