Unsichtbare Haftnotizen

03.02.2005

Mobilfunknutzer werden Nachrichten künftig wie unsichtbare Haftnotizen - sozusagen als elektronische Post-its - an beliebigen Orten hinterlassen können. Forscher von Siemens haben Computerprogramme entwickelt, die Mobilfunkbotschaften bestimmten Orten zuordnen. Per Handy kann der Nutzer an einem beliebigen geografischen Punkt eine Nachricht hinterlassen - das so genannte Digital Graffiti, eine Art SMS, die an einem Ort haften bleibt. Erreicht der Empfänger den definierten Punkt, erscheint die Nachricht auf seinem Display.

Die Nachricht kann auf Wunsch nicht nur von einer Person, sondern von mehreren Mobilfunknutzern gelesen werden. Eine Botschaft wie "In 30 Minuten bin ich zurück" kann man zudem mit einem virtuellen Zählwerk koppeln. Nach der vorgegebenen Zeit erlischt die Nachricht automatisch.

Letztlich basiert die Digital-Graffiti-Technik auf bewährten Systemen: Zunächst tippt der Nutzer seine Botschaft in ein mobiles Gerät ein. Per Funkverbindung wird die Nachricht dann zu einem Server gesendet. Hier wird sie gespeichert, dem geografischen Punkt zugeordnet und zum Abruf bereitgehalten. Nähert sich eine Person dem entsprechenden Ort, wird die Nachricht vom Server abgesendet. Das ist möglich, weil Mobiltelefone ihre Positionen in regelmäßigen Abständen an die Funkzentrale melden.

Derzeit gehen die Entwickler davon aus, dass das Graffiti-System in rund zwei Jahren in Betrieb geht. Marzena Fiok

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