Führungskräfte verfügen bei der Unternehmenssteuerung im Regelfall zwar über alle nötigen Informationen, um Entscheidungen zu treffen, dennoch scheitert mehr als die Hälfte der Manager an der zielgerichteten Selektion dieser Daten. Zu diesem Ergebnis kommt der österreichische Management-Spezialist Beratergruppe Neuwaldegg in seinem vorgestellten Top-Management Survey 2007, bei dem rund 300 deutsche, österreichische und schweizerische Führungskräfte befragt wurden.
"Lag das Problem zu früheren Zeiten eher darin, keine detaillierten Informationen zu erhalten, ist es heute vor allem in Ausnahmesituationen wichtig, Informationen korrekt zu filtern, um darauf aufbauend reflektierte Entscheidungen zu treffen", erläutert Michael Patak, geschäftsführender Gesellschafter der Beratergruppe Neuwaldegg, im Gespräch mit pressetext. Zudem kommt die Studie zu dem Schluss, dass rund ein Drittel (36 Prozent) seine Steuerungsaktivitäten spontan setzt. In dieser Hinsicht besitzen vor allem Frauen eine größere Spontaneität als Männer, so der Experte. "Dieses Ergebnis hat uns erstaunt, da es das gängige Vorurteil zu bestätigen scheint. Es sollte jedoch berücksichtigt werden, dass weniger Frauen in den Führungsriegen tätig sind. Darüber hinaus ist anzunehmen, dass das weibliche Geschlecht bei der Beantwortung der Fragen im Rahmen des Surveys einfach ehrlicher war", so Patak.
Die Studienergebnisse zeigen auf, dass Männer (56 Prozent) die Selektion der Information grundsätzlich schwieriger als Frauen (44 Prozent) einschätzen. Zwei Prozent hingegen sagen, ihnen lägen oft falsche Informationen vor, während 14 Prozent den Informationsmangel beklagen. So scheinen die Führungskräfte eher unter der Informationslast zu leiden, die es anschließend zu analysieren gilt. "Dies ist ein entscheidendes Kriterium, um vor allem Krisen-Situationen, die gravierende Veränderungen mit sich bringen, optimal zu managen", ergänzt Patak auf Nachfrage von pressetext. Während zwei Drittel der Steuerungsaktivitäten durch Manager als bewusst reflektierte Aktionen erfolgen, bestätigt das Zahlenmaterial das Klischee: Frauen (42 Prozent) steuern spontaner als Männer (32 Prozent).
Anhand der Erhebung dominieren eher klassische Steuerungsinstrumente wie Strategien und Pläne (65 Prozent), Ressourcen- und Budgetplanungen (47 Prozent), strukturelle (45 Prozent) und personelle (43 Prozent) Maßnahmen die Unternehmenslandschaft. Nur marginale länderspezifische Unterschiede ergeben sich bei dem Blick auf die Steuerung der Unternehmenskommunikation: Während Manager in Deutschland (52) und der Schweiz (58 Prozent) verstärkt auf Kommunikationsrichtlinien setzen, tendieren österreichische Führungskräfte (22 Prozent) nur selten dazu und bevorzugen Schulungen und Trainings (41 Prozent). (pte)