Update 2: A&O-Tochter itec meldete am Mittwoch Insolvenz an

20.07.2007
Nach 4tec ist auch die A&O-Tochtergesellschaft iTec insolvent. Sie meldete am Mittwoch in München Insolvenz an (Aktenzeichen: 1503 IN 2467/07). Betroffen sind ..,.
A&O-Geschäftsführer Michael Müller: "Die a&o-Gruppe ist gesund und muss sich um die Zukunft keine Sorgen machen.“
A&O-Geschäftsführer Michael Müller: "Die a&o-Gruppe ist gesund und muss sich um die Zukunft keine Sorgen machen.“

Nach 4tec (wir berichteten) ist auch die A&O-Tochtergesellschaft iTec insolvent. Sie meldete am Mittwoch in München Insolvenz an (Aktenzeichen: 1503 IN 2467/07). Betroffen sind rund 50 Mitarbeiter, die sich geweigert hatten, in die A&O-Tochter 4tec zu wechseln.

Damit sind bei der A&O insgesamt rund 550 Arbeitsplätze gefährdet.

A&O-Geschäftsführer Michael Müller machte für beide Pleiten die IG Metall verantwortlich. Er versicherte, die a&o-Gruppe mit ihren rund 3.500 Mitarbeitern sei gesund und müsse "sich um die Zukunft keine Sorgen machen". Den Nachweis dieser Behauptung bleibt der Geschäftsführer allerdings schuldig.

Der Antrag auf Insolvenz werde nicht zwangsläufig das Ende für die a&o 4tec bedeuten. "Aber vielleicht wird nun auch dem Letzten bewusst, dass über marktgerechte Löhne nachgedacht werden muss, um das Unternehmen langfristig zu stabilisieren!", erklärte Müller.

Laut der IG Metall kommen nun wenigstens 350 Klagen auf den IT-Dienstleister zu. Durch diese wollen die Mitarbeiter, zumeist ehemalige Angestellte der Siemens-Tocher Sinitec, Nachzahlungen der Leistungen, die sie der A&O gestundet hatten, erhalten. Die Stundungen kamen dadurch zustande, dass die A&O und die IG Metall einen Sanierungstarifvertrag abgeschlossen haben, nachdem die A&O spektakulärerweise die Sinitec erworben hatte.

Zu den Pleiten selber sagte Horst Lischka, zweiter Bevollmächtigte der IG Metall München: "Wenn a&o-Gesellschaften trotz Auftragsgarantien und Zugeständnissen der Beschäftigten pleite machen, ist das unternehmerisches Versagen in der schlimmsten Form."

Müller äußerte sich dagegen so: "Bei IT-Dienstleistungen herrscht extremer Preisdruck. Das zwingt zu Anpassungen an ein marktübliches Lohnniveau. Als Mittelständler bekommen wir den internationalen Preiskampf unmittelbar zu spüren. Leider gab es, angestachelt durch die Falschinformationen der IG Metall, auf Seiten der Arbeitnehmer zu viele Scharfmacher, deren Horizont von der nächsten Lohnabrechnung begrenzt wird und für die der Erhalt ihres Arbeitsplatzes offensichtlich von untergeordneter Bedeutung ist."
Aber auch die Mitarbeiter haben eine Meinung. Sie äußern sich auf der Webseite Netzwerk-IT. (wl)

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