Wie gestern berichtet, gibt es Gerüchte, dass Acer an einer Übernahme der PC-Sparte von HP interessiert sei. Europa-Vize Walter Deppeler weist diese entschieden zurück und bietet eine Erklärung, wie es dazu kam:
"Nachdem Acer als möglicher Interessent an der Handy-Sparte von Siemens im Gespräch war, kocht die Gerüchteküche um unser Unternehmen natürlich noch weiter hoch ", kommentierte Deppeler mit seinem typisch schweizerischen Tonfall derartige Spekulationen auf Anfragen von ComputerPartner. Diese seien jedoch völlig unbegründet, so der Topmanager, der gerade erst zum Senior Corporate Vice President Acer Inc. aufgestiegen ist.
Schon die Übernahme von Digital durch Compaq und später von Compaq durch HP habe gezeigt, wie schwierig es sei, zwei völlig verschiedene Unternehmenskulturen zu verbinden. "Heute muss man sehr dynamisch und schnell reagieren, das ist, wie Acer mit seinen schlanken Strukturen zeigt, nicht unbedingt eine Frage der Anzahl von Leuten", betonte Deppeler. Acer wachse auch ohne Übernahmen und habe seinen Jahres-Forecast nach 2,1 Milliarden Umsatz im ersten Quartal gerade von 5,5 auf 9 Milliarden Dollar deutlich nach oben geschraubt.
Die Gerüchte, dass Acer an der Übernahme der PC-Sparte von HP interessiert sei, korrelierten mit Meldungen, denen zufolge HP fünf Monate nach der Zusammenlegung die PC- und die Druckersparte wieder trennen will.
"Eins und eins macht noch lange nicht zwei", hat schon in einem ComputerPartner-Interview vom September 2004 Acers neuer Chairman, Wang Zhentang (JT Wang), zu möglichen Übernahmen geäußert. Als Beispiel nannte er die Übernahme von Compaq durch HP, die unterm Strich keine Verdoppelung des Gewinns gebracht habe. Vielmehr schrumpfe dieser immer mehr und gehe sogar gen Faktor eins. (kh)