UPDATE: ersol finanziert Wachstumskurs über Kapitalerhöhung

27.06.2007
(NEU: Details, Telefon-PK, Aktienkurs)

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Von Andreas Heitker

Dow Jones Newswires

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Die ersol Solar Energy AG hat nach Abschluss des größten Siliziumvertrages in der bisherigen Unternehmensgeschichte ihre Wachstumsprognosen weiter erhöht. Die in den kommenden fünf Jahren stark steigende Produktion will das Erfurter Solarunternehmen unter anderem mit einer Kapitalerhöhung finanzieren.

Wie ersol am Mittwoch mitteilte, kommen die zusätzlichen Siliziummengen von der Hemlock Semiconductor Corp (HSC), dem weltgrößten Hersteller von Reinstsilizium für die Solar- und Halbleiterindustrie. Die Lieferungen des Rohstoffs beginnen 2010 und laufen dann über zehn Jahre. Nach Angaben von ersol wurde mit dem Unternehmen ein Festpreis für die gesamte Vertragslaufzeit vereinbart. Es ist vorgesehen, dass ersol einen zweistelligen Millionen-EUR-Betrag als Anzahlung leistet, der später bei Bezug des Rohstoffs mit dem Kaufpreis verrechnet wird.

Die zusätzlichen Silizium-Mengen ermöglichen ersol eine zusätzliche Produktion von Solarzellen mit einer Leistung von insgesamt bis zu 1,8 Gigawatt. Je nach der weiteren technologischen Entwicklung könne sich diese Menge aber noch erhöhen, sagte der Vorstandsvorsitzende Claus Beneking in einer Telefon-Pressekonferenz.

ersol baut seine Zell-Kapazitäten derzeit rasant aus. Im kristallinen Bereich verdreifachen sich die Produktionsmöglichkeiten in diesem Jahr auf 180 Megawatt peak (MWp). Im nächsten Jahr ist eine weitere Erhöhung auf 220 MWp geplant. Mit den neuen Langfrist-Verträgen von HSC und anderen prognostiziert ersol nun einen Ausbau der Kapazitäten auf 400 MWp bis 2010 und sogar 500 MWp im Jahr 2012. Hinzu kommt der Aufbau einer Produktion von Dünnschichtmodulen.

Absatzprobleme der Solarzellen und -module sieht Beneking nicht. Er prognostizierte eine weiter steigende Bedeutung der Solarbranche weltweit. Bis 2010 würden nach Einschätzung von ersol weltweit Solarmodule mit einer Leistung von 8 bis 10 Gigawatt peak produziert nach 2,5 GWp im vergangenen Jahr. Andere Experten gingen sogar noch von einem noch stärkeren Anstieg der weltweiten Produktion aus.

Auch in Deutschland werde die Solarenergie weiter ausgebaut, sagte der Vorstandsvorsitzende. Die Solarbranche profitiere derzeit aber auch von weiteren Förderprogrammen in Italien, Spanien und vor allem in den USA. Hinzu kämen schrittweise auch nicht geförderte Märkte. Deshalb sei es für ersol notwendig, stark zu expandieren, um auch künftig mit dieser Entwicklung Schritt halten zu können.

Zur Finanzierung des eingeschlagenen Wachstumskurses beschloss ersol eine Erhöhung des Grundkapitals um bis zu 1,847 Mio EUR unter teilweiser Ausnutzung des genehmigten Kapitals. Das Grundkapital wird durch den Schritt auf bis zu 21,447 Mio EUR erhöht. Das Unternehmen plant die Ausgabe von bis zu 923.524 neuen Aktien gegen Bareinlagen.

Die neuen Papiere werden den Aktionären durch die Emissionsbank HSBC Trinkaus & Burkhardt in der Zeit vom 2. bis 17. Juli angeboten. Den endgültigen Bezugspreis wird das Unternehmen voraussichtlich am 12. Juli festlegen. Dabei werde der Aktienkurs der kommenden zwei Wochen berücksichtigt, kündigte Finanzvorstand Ekhard von Dewitz an.

Für zehn gehaltene ersol-Aktien kann ein neuer Schein erworben werden. Ein Handel der Bezugsrechte ist nicht vorgesehen. Nicht bezogene Aktien werden nach Ablauf der Bezugsfrist durch die Emissionsbank im Rahmen einer Privatplatzierung angeboten. Der Großaktionär Ventizz Capital Fund II LP, der bei ersol mit 50,41% die Mehrheit hält, hat bereits zugesagt, entsprechend seinem Anteil neue Aktien zu beziehen.

An der Börse wurden die Ankündigungen von ersol am Mittwoch zunächst skeptisch beurteilt. Die im TecDAX gelistete Aktie des Unternehmens verlor bis zum frühen Nachmittag 2,24% an Wert und notierte damit bei 65,10 EUR.

Webseite: http://www.ersol.de

-Von Andreas Heitker, Dow Jones Newswires, +49 (0)211 13872 14,

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