Zwischen 155 und 1.944 Euro

Urlaubsgeld variiert in Deutschland stark

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Das tarifvertraglich geregelte Urlaubsgeld für Arbeitnehmer in Deutschland weist je nach Branchenzugehörigkeit deutliche Unterschiede auf.

Das tarifvertraglich geregelte Urlaubsgeld für Arbeitnehmer in Deutschland weist je nach Branchenzugehörigkeit deutliche Unterschiede auf. Wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung aufzeigt, schwankt das Urlaubsgeld in der mittleren Lohn- und Gehaltsgruppe in diesem Jahr zwischen 155 und 1.944 Euro. Branchenübergreifend liegt das Wachstum der ausbezahlten Beträge gegenüber dem Vorjahr zwischen sieben und 67 Euro. Allerdings kam es in einer Branche, dem Bauhauptgewerbe, sogar zu einer Absenkung des Urlaubsgeldes um 17 Prozent. Arbeiter dieses Wirtschaftszweiges verdienen im Westen mit 933.90 Euro um 196,20 Euro weniger, das Minus im Osten beträgt 162,97 Euro (auf 845,02 Euro).

"Die Höhe des Urlaubsgeldes wird je nach Branche ganz unterschiedlich festgelegt. Teilweise werden feste Euro-Beträge herangezogen. In anderen Fällen richtet sich die Höhe des Urlaubsgeldes nach einem Prozentanteil des Realeinkommens", erklärt Reinhard Bispinck, Tarifanalyst beim WSI, im Gespräch mit pressetext. Deutsche haben nur dann einen Rechtsanspruch auf Urlaubsgeld, wenn die Tarifverträge entsprechende Regelungen vorsehen. In Österreich beispielsweise zählen 14 Monatsgehälter zum allgemeinen Usus, auch wenn dies ebenso im jeweiligen Kollektivvertrag verankert sein muss. Damit sind Urlaubs- und Weihnachtsgeld gedeckt. Der österreichische Kollektivvertrag ist mit dem deutschen Tarifvertrag vergleichbar, wenngleich die maximale Urlaubsdauer in Deutschland mit 30 Tagen in der Regel um fünf Tage länger ausfällt.

Das niedrigste Urlaubsgeld gibt es für Arbeiter in der Landwirtschaft in Ostdeutschland mit nur 155 Euro. Dagegen dürfen sich Angestellte der Holz- und Kunststoff-verarbeitenden Industrie in Westfalen-Lippe über 1.944 Euro und damit um 67 Euro mehr als im Vorjahr freuen. Generell sei das Urlaubsgeld im Westen vielfach höher als in Ostdeutschland. Reaktionsbedarf seitens der Gewerkschaften, um die hohen Unterschiede in unterschiedlichen Branchen anzugleichen, gebe es allerdings nicht. "Die Regelungen haben branchenspezifischen Charakter. So gibt es auch in Sektoren, die eigentlich wirtschaftlich gut dastehen, häufig kein Urlaubsgeld. Das Bankgewerbe beispielsweise ist statt dem Urlaubsgeld bedeutend stärker auf das 13. Monatsgehalt bedacht", meint Bispinck gegenüber pressetext. In jenen Branchen wird das Urlaubsgeld gemeinsam mit dem Weihnachtsgeld zu einer einheitlichen Jahressonderzahlung zusammengefasst. (pte)

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