Am großen Rad europäischer IT- und TK-Markt beabsichtigt der amerikanische Elektronik-Retailer Best Buy mitzudrehen. Der Markteintritt soll im nächsten Jahr geschehen, wahrscheinlich anfangs in Großbritannien. Das berichtet die "Financial Times Deutschland"(FTD) unter Berufung auf eine Präsentation, die von der deutschen Best Buy -Tochter und TK-Kette The Phone-House stammt. Diese ist eine Tochtergesellschaft des britischen Telekommunikationsanbieter Carphone Warehouse, an der sich Best Buy im Mai vergangenen Jahres zu 50 Prozent beteiligt hat. Peter Simon, Chef der deutschen The Phone-House, bestätigte den Bericht.
Der Präsentation zufolge will der Handelriese mit neuen Großmärkten mit bis zu 10.000 Quadratmetern Verkaufsfläche die europäischen Platzhirsche Media Markt und Saturn Hansa (Media-Saturn) herausfordern.
Speerspitze in Deutschland soll The Phone House sein. Das Unternehmen, das derzeit 215 Filialen betreibt, will diese auf bis zu 800 ausbauen. In den Läden sollen neben Mobilfunkprodukten Festnetz- und Computerangebote vermarktet werden
Wie die Zeitung weiter berichtet, soll der Markteintritt in Europa sorgfältig geplant werden. "In welcher Reihenfolge der Markteintritt erfolgt, ist bisher noch nicht entschieden", sagte Simon der FTD. Branchenexperten zufolge wird Best Buy in Großbritannien beginnen. Dort ist das Unternehmen mit Hunderten kleineren Filialen seiner Elektronikhandelstochter The Carphone Warehouse bestens vertreten. Dagegen sind die beiden Metro-Töchter Media Markt und Saturn Hansa in England nicht präsent.
Nach Umsätzen übertrifft Best Buy Media- Saturn. Während dese im vergangenen Jahr 28,7 Milliarden Euro bilanzierten, verzeichnete Best Buy Umsätze in Höhe von 40 Milliarden Dollar.
Allerdings muss der Handelriese darauf achten, nicht - wie es beispielsweise die US-Handelkette Walmart exemplarisch demonstrierte - am deutschen Markt vorbeizuhandeln. Ex- und Hopp-Auftritte amerikanischer Unternehmen auf dem alten Kontinent zeichneten sich immer wieder durch völlige Unkenntnis der kleinteiligen Märkte und dem daraus notwenig folgenden Scheitern der Expansion aus. (wl)