US-Investoren an Benq Mobile interessiert?

05.01.2007
Die "Unendliche Geschichte" um Benq Mobile wird um ein Kapitel erweitert.

Die "Unendliche Geschichte" wird um ein Kapitel erweitert. Allerdings geht es hier nicht um die Rettung der "kindlichen Kaiserin", die Aufgabe ist wesentlich schwerer. Mit der am Neujahrstag eingeleiteten Insolvenz von Benq Mobile - ehemals Siemens - schien der letzte deutsche Handybauer die Produktion einzustellen. Nachdem in den vergangenen Monaten noch vermehrt über eine Rettung durch diverse Investmentgruppen spekuliert wurde und sogar Samsung als potenzieller Käufer ins Gespräch gebracht wurde - das Dementi der Koreaner kam natürlich postwendend - wurde die Luft für die knapp 3.000 Beschäftigten dünn. Auch diese haben mittlerweile das sinkende Schiff verlassen und werden von zwei Transfergesellschaften finanziell unterstützt - sponsored by Siemens.


Jetzt meldet sich erstmals ein Interessent zu Wort, allerdings werden wenig erfreuliche Töne angeschlagen. Denn die Investorengruppe fühlt sich von Insolvenzverwalter Martin Prager übergangen. So hatte dieser erst kürzlich mittgeteilt, ihm läge kein unterschriftsreifer Vertrag vor. Nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" wolle der Bieter den gesamten Betrieb mit vorerst 800 Beschäftigten übernehmen. Geplant sei die Entwicklung und Produktion neuer Mobiltelefone, die vornehmlich in den USA vertrieben werden sollen. Wie der Anwalt der Investoren mitteilt, sei Prager ein entsprechendes Kaufangebot übermittelt worden.


Für Konflikte sorgt offenbar der Kaufpreis. Wie aus einem Schreiben des Insolvenzverwalters an den Gläubigerausschuss von Benq hervorgeht, habe man "deutlich zum Ausdruck gebracht, dass [die Vorstellungen der Interessenten] weit unter den Zerschlagungswerten liegen". Jedoch sind die Investoren derzeit nicht bereit, über ihr Angebot zu verhandeln.(rw)

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