Persönliche Einstellungen vom Desktop auf dem Notebook wiederfinden, die E-Mail-Konfiguration am iPad oder Android-Tablet einfach übernehmen - solche Vorteile verspricht das Konzept der User Virtualization. Wir erörtern was hinter dem Konzept der User Virtualization steckt.
von Bernhard Tritsch
Früher waren die Regeln für Arbeitsplatzrechner noch einfach: Eine Arbeitskraft und ein PC lautete die Formel. In Zeiten von Home Office, Bring-your-own-Device (BYOD) und Firmen-iPad haben sich die Ansprüche der Anwender gewandelt. Daten und persönliche Einstellungen, quasi das digitale Ego, sollen dem Nutzer überall hin folgen - und das über Plattformgrenzen hinweg.
Klassische Profillösungen kommen damit an ihre Grenzen. Das Konzept des lokal gespeicherten Profils, bei dem in der Registry alle Informationen zusammenfließen, birgt schließlich eine ganze Reihe von Nachteilen. Privatanwender kennen die Komplexität von Microsofts zentraler Einstellungsablage nur zu gut und wissen um deren Anfälligkeit. Auch im Firmenumfeld sind die daraus entstehenden Probleme hinderlich. Wenn Einstellungen beispielsweise falsche konfiguriert sind, hilft oft nur noch das Löschen des kompletten Profils. Zudem sammelt sich dort im Lauf der Jahre eine Menge obsoleter Einträge an.
- Details zur Virtual Desktop Infrastruktur
Eine VDI oder Centralized-Virtual-Desktop-Umgebung verfolgt eine zentralistischen Ansatz: Die Desktop-Umgebungen und Daten lagern zentral im Firmenrechenzentrum und werden über das Netzwerk zu den Endgeräten transferiert. - Details zur Virtual Desktop Infrastruktur
Architekturvergleich zwischen einer herkömmlichen und virtualisierter Desktop-Infrastruktur. - Details zur Virtual Desktop Infrastruktur
Die Elemente einer Desktop Virtual Machine (DVM): Desktops, Daten und persönliche Einstellungen. Der Nutzer kann die Desktop-Umgebung an seine Anforderungen anpassen, etwa indem er zusätzliche Anwendungen hinzufügt. - Details zur Virtual Desktop Infrastruktur
Laut einer Studie von Intel von 2011 bevorzugen die meisten Unternehmen, die derzeit Desktop-Virtualisierung einsetzen, den Virtual-Desktop-Infrastructure Ansatz. - Details zur Virtual Desktop Infrastruktur
Die Virtual-Software-Appliance ILIO von Atlantis reduziert den Umfang von virtualisierten Desktops um bis zu 90 Prozent. Die DVM lassen sich dann sogar im Arbeitsspeicher von Server-Systemen vorhalten oder auf schnellen, aber derzeit immer noch teuren Solid State Drives (SSDs) speichern. - Details zur Virtual Desktop Infrastruktur
Cloud-Service-Provider wie beispielsweise das Kölner Unternehmen Pironet NDH bieten mittlerweile VDI auch aus Cloud-Service an ("Desktop as a Service", DaaS). In diesem Fall lagern die virtualisierten Desktops beim Provider und werden den Kunden über Weitverkehrsverbindungen zur Verfügung gestellt. - Details zur Virtual Desktop Infrastruktur
Eine VDI ist im Jahresschnitt kostengünstiger als eine herkömmliche PC-Client-Infrastruktur. Noch geringere Kosten versprechen Anbieter von Desktop-as-a-Service-Angeboten wie Desktone. - Details zur Virtual Desktop Infrastruktur
Betrachtet man nur die Software-Kosten, ist eine VDI teurer als der klassische PC oder ein DaaS-Angebot.
Trotzdem wurde das Konzept zunächst in die vernetzte Welt übertragen: Beim Roaming-Profil lagert es als dem Benutzer zugeordnete Datei in einer Domäne. Startet der Anwender seinen Rechner, wird es gecached und auf dessen Endgerät übertragen. Beim Abmelden wiederholt sich der Vorgang in umgekehrter Richtung und die Profildatei wandert zurück auf den zentralen Server. So genannte verpflichtende Profile gehen sogar einen Schritt weiter und setzen auf vollkommen starre Einstellungen: Jeder Neustart des Rechners ist auch ein Komplett-Relaunch der eigenen Benutzereinstellungen. Dieses Verfahren, das für Point-of-Sales-Stationen oder Internetcafés ideal ist, wird auch in vielen Unternehmen praktiziert.