V-DSL: wenn drahtlose Access Points nicht mehr weiterhelfen

21.08.2003
Nicht immer sind drahtlose Verbindungen die beste Entscheidung für ein Netzwerk. Zwar lassen sie sich einfach installieren, aber die Funkwellen gehen dann ihre eigenen Wege. Manchmal ist es einfacher und auch kostengünstiger, auf eine bestehende Verkabelung zurückzugreifen.

Heute ist es üblich, dass ein Geschäftsreisender im Hotel seine E-Mails abrufen und bearbeiten kann. Moderne Häuser bieten deshalb in einigen Zimmern Internetanschlüsse für Gäste. Es wird nicht mehr lange dauern, bis wirklich jeder Geschäftsreisende das Hotel nach der Internetanbindung aussucht. Grund genug für ältere Häuser, möglichst bald einen solchen Service anzubieten. Das Problem: Kabel ziehen ist teuer. Zusätzlich müssen während der Baumaßnahmen Zimmer leer bleiben. Dann kommt zu den Baukosten noch ein Verdienstausfall hinzu.

Viele Hotelmanager denken nun, mit WLAN aus dem Schneider zu sein. Fast alle Hotels sind nach dem gleichen architektonischen Schema aufgebaut: Ein langer Flur, von dem rechts und links die einzelnen Zimmer abgehen. Ein WLAN-Access-Point in der Mitte des Flurs unter die Decke montiert, und schon hat jeder Gast in seinem Zimmer eine optimale drahtlose Anbindung ans Hausnetz. Das ist die Theorie. So schön die örtlichen Gegebenheiten auf den ersten Blick auch aussehen mögen, steckt der Teufel doch im Detail: Denn auch die Zimmer in den Hotels sind fast immer gleich gestaltet. Vor jeder Zimmertür ist ein großer Spiegel angebracht, der mit seiner metallisierten Spiegelschicht die Ausbreitung der Funkwellen stark einschränkt. Zudem grenzen auch Nasszellen mit weiteren großen Spiegelflächen direkt an den Flur. Auch dadurch wird der Empfang der Funkwellen im eigentlichen Wohnbereich des Hotelzimmers stark beeinträchtigt.

Die Lösung: V-DSL

Auch sehr alte Hotels haben in der Regel einen Telefonanschluss in jedem Zimmer. Und diese Leitungen lassen sich zweckentfremden - mit einem V-DSL-Splitter lassen sich zusätzlich Daten übertragen. Die Technik arbeitet, ähnlich wie DSL, auf Basis von OFDM (Orthogonal Frequency Divison Multiplexing) und kann auf normalen Zweidrahtleitungen (auch auf uralten Telefonkabeln) bis zu einer maximalen Distanz von 4,3 Kilometern Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 150 Mbit/s übertragen. Die maximale Transferleistung müssen sich allerdings alle Teilnehmer, die an einem Strang arbeiten, teilen. Doch das dürfte bei der hohen Geschwindigkeit kaum ein Problem darstellen. Die DSL-Anbindung nach draußen ist wesentlich langsamer.

Das Verfahren bietet viele Vorteile. Die Installation ist in wenigen Tagen abgeschlossen, es müssen keine Wände aufgestemmt werden. Man benötigt lediglich einen V-DSL-Switch samt Splitter. In jedes Zimmer muss abschließend nur ein kleines Kästchen, an dem das alte Telefon angestöpselt wird. Zusätzlich bietet das Gerät dann einen oder auch mehrere DSL-Anschlüsse.

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ComputerPartner-Meinung

Der V-DSL-Splitter stellt eine raffinierte Technik zur Verfügung, die es jedem Hotelmanager gestattet, sein Haus sofort und ohne bauliche Maßnahmen zu ergreifen, mit Internetanschlüssen auszurüsten. Zwar sind die einzelnen Geräte teurer als Standardanschlüsse auf CAT5- oder CAT6-Basis, der Vorteil liegt aber in der schnellen Installation, ohne Wände aufreißen zu müssen und dabei einen Verdienstausfall hinnehmen zu müssen. (jh)

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