Verdienen durch Beratung

03.05.2001
Mit einem siebenstelligen Betrag finanziert Microsoft ab Anfang Mai in Nordrhein-Westfalen eine große Aufklärungskampagne gegen illegal genutzte Software.

Der Software-Gigant Microsoft will für Aufklärung sorgen. Denn in vielen kleineren und mittleren Unter-nehmen arbeiten einige Mitar-beiter noch mit Windows 95, andere mit Windows 98 und wieder andere mit Windows 2000 oder Windows ME. Um eine einheitliche Struktur zu erreichen, werden dann einfach Versionen der neuesten Software auf die älteren Rechner gespielt. Doch das ist illegal. Um die Firmen über diesen Umstand aufzuklären, will Microsoft gemeinsam mit der lokalen Presse und den Rund-funkstationen in Werbespots und Artikeln auf diesen Punkt hin-weisen. Aber nicht nur über illegal eingesetzte Software will Microsoft aufklären. Durch eine Software-Inventur lassen sich auch solche Missstände aufdecken, die die jeweiligen Unternehmen bares Geld kosten. Rund zehn Prozent der Unternehmen sind über-lizenziert. Das bedeutet: Sie bezahlen zu viel Geld für die eingesetzte Software.

Der Software-Riese wendet sich mit seiner Kampagne an Betriebe mit 20 bis 300 Arbeitnehmern. Und hier setzt Microsoft auf die Mithilfe des örtlichen Fachhan-dels. Denn in den meisten Fällen kaufen die Unternehmen beim Fachhändler um die Ecke nicht nur das notwendige EDV-Equipment, sondern auch die Software. Deshalb ist dieser Händler der ideale Ansprechpartner für eine Bereinigung der Anwenderpro-gramme in der jeweiligen Firma. Microsoft will im Laufe der Kam-pagne, die von Mai bis September angesetzt ist, dem Handel beratend zur Seite stehen und gleichzeitig auch in den Werbespots dem Kunden signalisieren, dass eine solche Inventur nicht kostenlos zur Verfügung gestellt werden kann.

Diese Kampagne startet zuerst als Pilotprojekt in Nordrhein-West-falen. Später will der Software-Gi-gant die Kampagne auf die anderen Bundesländer ausdehnen. Aus gutem Grund hat sich Microsoft NRW für den Start ausgesucht. Denn erstens sind hier sehr viele kleinere Unternehmen mit 20 bis 300 Mitarbeitern angesiedelt. Und zweitens bekommt Microsoft aus diesem Bundesland die meisten Anfragen über Fälschungen seiner Produkte. "Entweder ist Nord-rhein-Westfalen das Bundesland mit den meisten Raubkopierern, oder das Unrechtsbewusstsein der Menschen ist hier sehr stark ausgeprägt", erklärt Unterneh-menssprecherin Birgit Strobel, Software-Management Microsoft. Sie vermutet Letzteres und hofft auf eine rege Beteiligung der Firmen. Die Business Software Allliance, kurz BSA, startet eine ähnliche Kampagne in München. Fachhändler werden in den nächs-ten Tagen angeschrieben, um aktiv bei der Software-Inventur der Kun-den mitmachen zu können. Georg Herrnleben, Regional-Manager Zentral-Europa, sieht im Gegen-satz zu Microsoft München als Hochburg nicht lizenzierter Software.

www.bsa.de

www.microsoft

ComputerPartner Meinung:

Viele Unternehmer wissen leider gar nicht, in welcher Gefahr sie sich befinden. Die Auf-klärungskampagne soll den Blick des Unternehmers dafür schärfen. Und für den engagierten Fachhandel bietet sich hier eine Chance, mit zusätzlicher Dienst-leistung nochmals Geld zu verdienen. (jh)

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