Verhaltener Jahresanfang: Winterkälte lähmt die Marktbewegungen

02.06.1998

MÜNCHEN: Anscheinend haben die Distributoren und Hersteller ihr Pulver für Sonderaktionen im Jahresendgeschäft

verschossen. Der Markt zeigt sich derzeit sehr ruhig. Sogar leichte Preisanstiege sind im ComputerPartner-Informationssystem

zu sehen, aus dessen Daten diese Statistiken aufgebaut sind.

MMX: Ein Prozessor sagt adé

Noch können sich MMX-Prozessoren am Markt behaupten, aber nach Absicht von Intel wird 1998 das Jahr des Pentium-II-Prozessors. Im Markt der stationären PC soll der klassische Pentium-MMX-Prozessor bis zum Jahresende verschwinden. Lediglich im Notebook-Bereich soll er noch weiter Bestand haben. Nachdem der Pentium II kürzlich im Preis gesenkt wurde, kommen bald wohl auch wieder die MMX-Pentiums in Preisdruck. Noch können sie sich aber halten. Nur 1,8 Prozent Preisverfall gegenüber dem Vormonat sind aktuell zu verzeichnen. Ein Vergleich zum Vorjahr wird erst in zwei Monaten möglich sein.

Der Notebook-Preis wird von oben stabilisiert

Von rund zweieinhalb bis über siebeneinhalb Tausend Mark reicht die Preisspanne bei Pentium-Notebooks. Zu unterschiedlich sind die Ausstattungsvarianten und Qualitätsklassen, um den Preisbereich weiter einzuschränken. So kommt es, daß der Durchschnittspreis für Pentium-Notebooks diese Woche stabil geblieben ist, während der für Einsteigermodelle um sieben Prozent nachgelassen hat. Allerdings wird dieser Preisnachlaß durch neue Produkte im High-end-Bereich wieder ausgeglichen. Fraglich ist, wie lange noch Geräte mit 133 MHz-Prozessor neu angeboten werden, sind doch schon Notebooks mit Taktfrequenzen bis 233 MHz am Markt zu finden.

MS-Office-Konkurrenten mit günstigen Preisen im Markt

Nach einigen Wochen der Ruhe ist wieder Bewegung in den Preis für integrierte Office-Pakete gekommen. Microsoft beherrscht nach wie vor den Markt, die ähnlich leistungsfähige Corel WordPerfect Suite drückt jedoch mit einem deutlich geringeren Preis auf den Markt. Relativiert wird die Preisdifferenz natürlich durch die Vielzahl angebotener OEM-Versionen zumindest der Einzelkomponenten der Microsoft-Suite. Auch Softmaker hat wieder eine neue Version ihres Office-Pakets herausgebracht: Softmaker Office 97 GS ist neben den Standardmodulen jetzt auch mit Grafikprogrammen von Micrografx ausgestattet, und das zu einem sehr günstigen Preis.

Tintenstrahldrucker: Ruhe bis zur CeBIT?

Eine seltene Erscheinung im Marktsegment der Tintenstrahldrucker: Der Preis hat sich um 1,9 Prozent nach oben bewegt, im Vergleich zum Vormonat. Nachdem in den letzten Monaten des Jahres 1997 die Hauptspieler am Markt ihre neuen Produktlinien vorgestellt haben, dürfte dies ein Hinweis auf eine beruhigte Preisentwicklung in den nächsten zwei Monaten sein. Ein Blick in die Lager der Händler geht ins Leere: Ein gutes Jahresendgeschäft hat sie weitflächig gelichtet. Pünktlich zur CeBIT dürften jedoch die Nachfolgemodelle der derzeit aktuellen Geräte angemeldet werden, was wieder das nächste Preisgerangel auslösen wird.

Erschwertes ISDN-Geschäft für kleine Händler

Für kleinere Händler schwierig wird sich in nächster Zeit der Verkauf von ISDN-Karten gestalten. Etliche Großversender lassen in eigener Regie (natürlich mit Telekom-Unterstützung) das Fördermodell für Erstanschlüsse wieder anlaufen. Was bleibt, ist zum einen der Verkauf an jene Kunden, die bereits einen ISDN-Anschluß haben, aber noch nicht für die Telekommunikation nutzen, zum anderen an jene Kunden, die eine fachkompetente Beratung genießen wollen. Preislich sind die Karten derzeit stabil, magere 0,6 Prozent ging der Preis nach oben. Mit durchschnittlich 172 Mark ist der Händler dabei.

Trend zu höherer Auflösung im Low-end-Bereich

Noch immer sind die Prospektaussagen von Scannern nicht eindeutig zu vergleichen. Meist wird - besonders bei Geräten für den SoHo-Bereich - von phantastischen Auflösungen geschwärmt, genannt wird jedoch nur die maximale interpolierte Auflösung. Die wirkliche, optische Auflösung ist erst nach intensiven Studien zu finden. Durchgesetzt für den kleineren Geldbeutel hat sich eine Auflösung von 600 dpi (oft auch nur 300 x 600 dpi); der Preis für diese Geräte ist inzwischen sehr stabil. Neue Impulse kommen zum Beispiel aus dem Hause Epson, das mit dem GT-5500 einen günstigen Scanner mit einer optischen Auflösung von 400x800 dpi bietet. (uw)

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