Veritas Software: "Wir sind die Schweiz des Speichergeschäfts"

16.05.2002
In Zeiten, in denen viele Hersteller von Speicherhardware ihre Produkte mit eigenen Managementfunktionen ausstatteten, muss ein reiner Softwareanbieter Offenheit zeigen. Veritas tat genau dies auf der Anwenderkonferenz im texanischen Dallas.

Veritas Software kündigte auf der weltweiten Anwenderkonferenz "Veritas Vision 2002", die Anfang Mai in Dallas, Texas, stattfand, eine neue Produkt- und Servicestrategie an. Mit "Veritas Adaptive Software Architecture" erweitert das Unternehmen seine bestehende Produktpalette um neue Lösungen und Funktionen. Diese sollen eine erhöhte Interoperabilität, Flexibilität und Effizienz bieten. Der Softwarehersteller will dadurch die Integration neuer Produkte in bestehende Infrastrukturen erleichtern.

Veritas-Software-Chairman, President und COO (Chief Operating Officer) Gary Bloom stellte die neue Software-Architektur auf der Vision 2002 vor. "Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen anpassungsfähig sein und auf veränderte Marktsituationen reagieren können", sagte Bloom."Aber die IT-Infrastrukturen, die eigentlich die Geschäftsaktivitäten der Unternehmen unterstützen sollen, sind starr und unflexibel. Allein eine interoperable, herstellerübergreifende Plattform und stabile softwareorientierte Architektur kann heute die notwendige Flexibilität für schnelle Anpassungen bieten. Zusätzlich ist sie in der Lage, die vorhandenen und künftigen Ressourcen effizient auszunutzen."

Neutraler Boden

Veritas baut seine Adaptive-Software-Architektur auf der Interoperabilität zu der gesamten bestehenden Infrastruktur, inklusive Applikationen, Servern, Netzwerkkomponenten und Speicherarchitekturen sämtlicher Hersteller auf. "Wir sind so etwas wie die Schweiz", sagte Mark Bregmann, Executive Vice President of Product Operations bei Veritas gegenüber der US-amerikanischen Zeitschrift "IT-World". "Anwender wollen ein System, das es ihnen erlaubt, die Hardware verschiedener Anbieter zu mischen. Sie wollen Software, die unabhängig von der Hardware einsetzbar ist", so Bregman weiter.

Um den Punkt der Unabhängigkeit zu unterstreichen, launchte das Unternehmen auf seiner Anwenderkonferenz gleich zwei neue weltweite Partnerprogramme. Das "Veritas Enabled Programm" richtete sich an Hard- und Softwarehersteller, die ihre Produkte auf die Kompatibilität mit Veritas-Anwendungen zertifizieren möchten. Das Programm beinhaltet den Zugriff auf die Applikation Programming Interfaces (API), gemeinsame technische Entwicklungen, Kompatibilitätstests und einen gemeinsamen Kunden-Support.

Zahlreiche Hardwarehersteller, wie Compaq, Dell, EMC, Hewett-Packard, HDS, IBM und Sun unterstützen das Programm. Daneben beteiligen sich Anbieter wie Brocade, Cisco, Emulex, Inrange, Mc Data, Network Appliance und Qlogic an der Veritas-Initative. Von den Softwareherstellern meldeten sich Net IQ, Precise, Qwest und Sybase für das Programm an.

Kompatibilitäts-Logo

"Die Komplexität im Speicherbereich wächst konstant und verursacht dabei Herausforderungen in Bezug auf Ausfallsicherheit und Produktivität bei den IT-Managern", kommentiert Bill North, Storage Software Research Director beim Marktforscher IDC. "Kooperationen unter den Anbietern sind gefragt. Veritas Enabled ist ein entscheidender Schritt nach vorne, um Speicher- und Applikations-Anbieter in dem Bestreben zusammenzubringen, den End-User gemeinsam zufrieden zu stellen."

Das zweite Programm "Veritas Powered" stellt eine strategische Initiative dar. Alle Netzwerkkomponenten, die das Veritas-Powered-Logo erhalten, sind getestet und arbeiten problemlos mit den Veritas-Produkten für Hochverfügbarkeit, Disaster Recovery, Datensicherung und Speicherverwaltung zusammen. Das Programm wird bereits von vielen Hardwareherstellern aus dem Speicher-Netzwerkbereich unterstützt, dazu zählen 3-Pardata, Aarhoni, Adaptec, Cisco, Emulex, Inrange, I-Vivity, JNI, Maranti Networks, Maxxan, McData, NEC, Qlogic, Troika Networks und XIO Tech.

www.veritas.com

ComputerPartner-Meinung:

Als reiner Softwarehersteller kann Veritas gar nichts Besseres einfallen, als sich so offen wie möglich zu allen Hardware- und Softwareplattformen zu zeigen. Da viele Hardwarehersteller ihre eigene Managementsoftware herausbringen, muss Veritas ein besseres oder kompatibleres Produkt anbieten, das seinen teilweise höheren Preis rechtfertigt. (ce)

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