Verstärkte Investitionen sollen Hacker und Viren bannen

12.04.2001
Der Markt für Datensicherheit in Europa wird in den kommenden Jahren kräftig zulegen. Dies zeigt eine Untersuchung von Frost & Sullivan.

Nach einer Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan wird der Gesamtumsatz auf dem Markt für Daten-sicherheit von 524,6 Millionen Dollar im Jahr 2000 auf 3,13 Milliarden Dollar im Jahr 2007 steigen. Als wichtigste Wachstumsfaktoren stuft die Marktanalyse eine zu-nehmende Nutzung von Internet und E-Mail in Unternehmen sowie mittlerweile ein erhöhtes Sicherheitsbewusstsein ein.

Vor allem solche Unternehmen, bei denen ein Hacker- oder Virenangriff gravierende Folgen hätte, investieren massiv in die eigene Datensicherheit. Eine starke Nachfrage besteht zur Zeit besonders bei Antiviren-Software. Diese Produkte erzielten im vergangenen Jahr einen Umsatzanteil von 80 Prozent.

Für weiterhin starkes Wachstum der Antiviren-Software sorgt allein schon das große Medieninteresse, das Viren wie "I love you" oder "Melissa" hervorrufen. Da andererseits Antiviren-Programme zunehmend als integrierter Teil umfassenderer Lösungen daherkommen, beträgt der Markt-ausschnitt dieser Produktkategorie bis 2001 nur mehr 38,5 Prozent, so die Studie.

Big Brother is watching you

Das stärkste Wachstum sagt der Report Produkten voraus, mit denen Unternehmen die Internet- und E-Mail-Nutzung ihrer Mitarbeiter kontrollieren können. Dieser Sektor wird seine schnelle Expansion beschleunigen und sich gegen Ende des Prognosezeitraums mit 43,4 Prozent das größte Stück vom Kuchen einverleiben.

Auch der Einsatz von Programmen zur Datenverschlüsselung wird intensiviert. Die Verfasser der Untersuchung führen den prognostizierten Umsatzzugewinn von 38 Millionen US-Dollar im vergangenen Jahr auf 1,36 Milliarden 2007 unter anderem auf die strengeren Vorschriften beim Datenschutz zurück.

Gliedert man den europäischen Markt nach den Umsätzen in den einzelnen Ländern auf, so wird deutlich, dass die Briten mit 21,7 Prozent Marktanteil Deutschland (21,1 Prozent) und Frankreich (14,5 Prozent) auf die Plätze verweisen. Die Marktforscher von Frost & Sullivan nennen für diese Rangliste verschiedene Faktoren als ausschlaggebend, unter anderem den Grad der Internet-Nutzung durch Unternehmen sowie gesetzliche Vorschriften in Sachen Verschlüsselung, Datensicherheit und Datenschutz. Außerdem spiele die Präsenz der wichtigsten Investoren in den EU-Mitgliedsstaaten eine wichtige Rolle.

Die aktuellen Marktführer bei der Antiviren-Software Network Associates und Symantec dominieren den europäischen Markt für Da-tensicherheit auch weiterhin. Die Studie sieht die beiden Unternehmen zusammen mit weiteren führenden Anbietern auch in an-deren Teilmärkten erfolgreich vordringen.

www.frost.com

ComputerPartner-Meinung:

Besonders interessant an der Studie ist das enorme Umsatzwachstum von Produkten, die der Inhaltsfilterung dienen. Damit spionieren Unternehmen ihre Mitarbeiter aus, wenn sie am Arbeitsplatz im Internet surfen oder E-Mails schreiben. Allein im Jahr 2007 werden europäische Firmen mehr als 1,3 Milliarden Dollar für diesen Zweck ausgegeben. Offenbar hegen viele Unternehmen massives Misstrauen gegen ihren wichtigsten Produktionsfaktor. (de)

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