Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

17.06.2004
Intels neuer Sockel 775 steht kurz vor der Einführung. Bei diesem Sockel befinden sich die Anschluss-Pins nicht mehr am Prozessor, sondern sind in der Fassung integriert. Es gibt Probleme - aber auch eine Lösung. Von ComputerPartner-Redakteur Hans-Jürgen Humbert

Neue Boards - neue Fassung: Intels Prescott-CPU braucht eine neue Fassung mit internen Pins. Um Transportschäden zu verhindern, sind die Pins der neuen Fassungen mit einem kleinen Plastik- oder Metalldeckel abgedeckt. Erst beim Einsetzen des Prozessors soll dieser entfernt werden. Dummerweise ist der Deckel undurchsichtig und lässt somit keinen Blick auf den Zustand der feinen Anschluss-Pins zu. Das heißt: Wenn die Pins verbogen sind, merkt das der Techniker erst beim Abnehmen des Deckels. Geradebiegen ist ohne maschinelle Hilfe nicht möglich - das Board muss eingeschickt werden. Wer trägt die Kosten? Stellt sich der Distributor oder Hersteller quer, sind ehrliche Käufer die Dummen, wenn die Pins bei der Fertigung schon verbogen wurden. Hat der Käufer dagegen einen Fehler gemacht, kann er jetzt natürlich auch behaupten: Sie waren schon verbogen.

Das schwäbische Unternehmen EKL hat auf der Computex nun eine pfiffige Lösung für dieses Problem vorgestellt und auch gleich zum Patent angemeldet.

Anstelle der undurchsichtigen Abdeckung ist nun eine durchsichtige Plastikscheibe über der Fassung angebracht. Dadurch lässt sich jederzeit der Zustand der Pins von außen kontrollieren. Zum Einsetzen der CPU lässt sich diese Abdeckung (vier Sollbruchstellen) leicht entfernen. Damit ist das Problem gelöst: Der Fachhandel und auch der Disti können jetzt leicht den ordnungsgemäßen Zustand der Pins überprüfen. Hat der Kunde einen Fehler gemacht, muss er zuvor die Plastikabdeckung herausgebrochen haben. Unehrliche Kunden können nun nicht mehr behaupten: Das war schon.

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