Viele Arbeitnehmer machen "Dienst nach Vorschrift"

29.01.2004

Trotz Arbeitsplatzkrise machen 70 Prozent der deutschen Arbeitnehmer nur "Dienst nach Vorschrift". Lediglich zwölf Prozent der Arbeitnehmer sind engagiert und mit ihrer Arbeit zufrieden. Dagegen haben 18 Prozent bereits "innerlich gekündigt". Diese ernüchternden Ergebnisse einer Umfrage hat soeben Gallup (www.gallup.de) veröffentlicht. Die Unternehmensberatungsgesellschaft führte diese Umfrage in Deutschland zum dritten Mal seit 2001 durch; diesmal wurden insgesamt 2001 Arbeitnehmer über 18 Jahre gefragt.

Innere Kündigung kostet bis zu 260 Milliarden Euro

Das fehlende Engagement hat fatale Folgen. So berechnete Gallup für Deutschland einen jährlichen gesamtwirtschaftlichen Schaden von 247 Milliarden bis 260 Milliarden Euro. Ungefähr gleich hoch - 257,3 Milliarden Euro - wird der deutsche Haushaltsetat 2004 beziffert.

Der Anteil der engagierten Mitarbeiter hat sich gegenüber dem vergangenen Jahr um drei Prozent verringert. Gallup begründet diese Frustration mit der schlechten Wirtschaftslage und einem ebensolchen Management: "Der Dialog zwischen Unternehmensführung und Arbeitskräften ist in Deutschland schlechter als etwa in den USA", so Gerald Wood, Geschäftsführer von Gallup Deutschland. In der US-Studie sprachen 30 Prozent der Arbeitnehmer von einer hohen emotionalen Bindung zu ihrem Job; in Kanada waren es 24 Prozent. Selbst in Israel, Australien und Großbritannien haben die Arbeitnehmer eine hohe emotionale Bildung zu ihrem Arbeitgeber.

Deutschland ist mit 12 Prozent jedoch nicht das Ranking-Schlusslicht. Dieses bildet Singapur mit vier Prozent engagierten Arbeitnehmern. Knapp darüber liegt Frankreich mit sechs Prozent emotional gebundenen Arbeitnehmern.

Wolfgang Leierseder

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