Microsoft Hyper-V, VMware ESXi, Citrix XenServer

Virtualisierung im Vergleich

10.06.2010
Von Andrej Radonic

Microsoft Hyper-V Server 2008 R2

Der Microsoft Hyper-V Server ist identisch mit der Hyper-V Rolle im Windows 2008 Server R2
Der Microsoft Hyper-V Server ist identisch mit der Hyper-V Rolle im Windows 2008 Server R2
Foto: Ronald Wiltscheck

Der Hyper-V Server ist identisch mit der Hyper-V Rolle im Windows 2008 Server R2, wird jedoch "stand alone" in Verbindung mit Windows Server Core betrieben. Wie inzwischen üblich lässt sich Hyper-V nur auf 64Bit-Hardware mit Virtualisierung-Unterstützung (AMD-V, Intel VT) installieren, ist dafür bei der unterstützten Hardware aber nicht wählerisch.

Das Paket aus Hypervisor und dem abgespeckten Windows-Betriebssystem wird lokal über das textbasierte sconfig-Tool konfiguriert und fühlt sich dadurch nicht wie ein Windows-System an. Das MMC-Snapin Hyper-V-Manager kann auf Windows-Clients zur Administration verwendet werden; außerdem steht für solche Zwecke die Powershell remote sowie mit hvremote eine mächtige CLI für vereinfachte remote Administration des Hypervisors zur Verfügung. Diese ist vor allem dann hilfreich, wenn Hyper-V Server nicht in derselben Domain wie die Admin-Workstation steht, was grundsätzlich das Management erschwert.

Als weitere Rollen neben dem Hypervisor sind lediglich Multipath IO, Bitlocker, SNMP sowie Windows Backup möglich. Ein Update auf Windows 2008 R2 kann nicht durchgeführt werden.

Seit Release 2 beherrscht Hyper-V nun auch Live Migration. In Verbindung mit den dafür notwendigen Cluster Shared Volumes sowie dem Failover Clustering lässt sich mit dem Hyper-V Server ein Cluster und somit eine sehr ausfallsichere virtualisierte Server-Umgebung aufsetzen - völlig kostenfrei, jedoch nicht unbedingt komfortabel. Wer mehr Komfort benötigt und alles "aus einer Hand" managen will, muss in den System Center Virtual Machine Manager (SCVMM) investieren.

Microsoft-typisch ist der Redmonder Hypervisor hauptsächlich für das Virtualisieren von Windows-Systemen - von NT bis Windows 7 - geeignet. Neben Novell SUSE wird nun auch Red Hat Enterprise unterstützt - hierzu sind spezielle Treiber, die Integration Components, nötig.

Pro:

  • • Einfache Installation

  • • Gute Integration in Windows-Umgebungen

  • • Sehr breite HW-Unterstützung

  • • Ordentlicher Funktionsumfang

  • • Failover / Cluster kostenfrei realisierbar

  • • Problemloser VM-Betrieb von Windows in allen gängigen Versionen

Contra:

  • • Heterogene Management-Werkzeuge

  • • Management außerhalb einer Domain kompliziert

  • • Kein Memory-Overcommit

  • • Wenige Betriebssysteme außerhalb von Windows als VM unterstützt

  • • Keine P2V-Tools mitgeliefert

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