vSphere 4

VMware gibt sein RZ-Betriebssystem frei

Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Fehlende Cloud-Standards

Die von VMware verfolgte Cloud-Strategie sieht nicht nur vor, die RZ-Hardware zu einem großen Pool zusammenzuschließen, der sich dynamisch den Anforderungen anpasst. Vielmehr soll sich eine interne Cloud bei Spitzenlasten über die Unternehmensgrenzen ausdehnen können, indem sie die Dienste externer Provider in Anspruch nehmen. Das größte Hindernis dafür sind die fehlenden Standards. So lässt sich beispielsweise eine unter vSphere laufende VM nicht ohne weiteres auf Amazons Cloud-Service auslagern, weil dieser auf Xen basiert und beide Systeme unterschiedliche VM-Formate nutzen.

Bei Bedarf sollen sich VMs auch auf externe Clouds verschieben lassen.
Bei Bedarf sollen sich VMs auch auf externe Clouds verschieben lassen.

Der kürzlich verabschiedete Standard "Open Virtualization Format" verbessert die Situation zwar durch einheitliche VM-Metadaten, reicht aber nicht aus, um die bestehenden Portabilitätsprobleme zu beseitigen. VMware versucht im Rahmen seines neuen Partnerprogramms auch Dienstleister zu gewinnen, die solche externe Kapazitäten auf Basis von vSphere aufbauen sollen.

Sorge um Mittelstand

Die Ausrichtung auf interne Clouds und virtuelle Mainframes spricht typischerweise große Unternehmen an, in denen VMware mit VI schon hauptsächlich vertreten war. Daher publizierte das Unternehmen rechtzeitig zum vSphere-Start eine Umfrage unter KMUs, wonach es auch dort als bevorzugter Lieferant von Virtualisierungssoftware gesehen werde. Gerade dort sieht sich VMware besonders der Konkurrenz von Microsoft und Citrix ausgesetzt, die ihre Produkte mit dem Betriebssystem bündeln beziehungsweise in einer leistungsfähigen Variante kostenlos abgeben.

Die Verdopplung der Produktvarianten von drei unter VI auf sechs bei vSphere soll auch den Bedürfnissen der mittelständischen Kundschaft besser gerecht werden, auch wenn diese Ausweitung auf Kosten der Übersichtlichkeit geht. So wird die bisher vorhandene Low-end-Version "Foundation" durch "Essentials" und "Essentials Plus" ersetzt, während am oberen Ende noch eine "Enterprise Plus" hinzukommt.

Veranstaltungshinweis

Im Rahmen der COMPUTERWOCHE Initiative Data Center 2009 präsentiert VMware seine neueste Virtualisierungsplattform vSphere 4. Die Teilnahme ist für Mitarbeiter von Anwenderunternehmen kostenlos.

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