Vobis-Gruppe und Actebis legten stark zu

06.10.1998

MÜNCHEN: Der deutsche Notebook-Markt wuchs im ersten Quartal 1998 etwas mehr als der europäische Durchschnitt. Nach Zahlen des Marktforschungsinstituts Dataquest verkauften die Anbieter in Deutschland 155.232 tragbare Rechner.Toshiba ist unangefochtener Spitzenreiter im deutschen Notebook-Markt. Dem Anbieter ist es im ersten Quartal 1998 gelungen, den bereits sehr hohen Marktanteil von 27,5 Prozent (Q1/97) noch einmal um 0,6 Prozentpunkte zu steigern. Toshiba wuchs nicht nur im deutschen Markt überdurchschnittlich. Auch europaweit steht das Unternehmen gut da: Es legte in den ersten drei Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 32,8 Prozent zu. Das durchschnittliche Wachstum im gesamteuropäischen Markt lag dagegen bei 24,3 Prozent.

Neue Targa-Modelle gefragt

Die großen Gewinner bei den tragbaren Rechnern waren die Vobis-Gruppe und Actebis. Im Quartalsvergleich verdoppelte die Vobis-Gruppe den Marktanteil. Actebis zog mit den Targa-Geräten nach und konnte Vobis beim Marktanteil fast das Wasser reichen (7,3 Prozent). Der Anteil der Targa-Geräte durchlief eine erstaunliche Entwicklung: Während er 1997 von 3,0 auf 2,1 zurückging, schnellte er im ersten Quartal 1998 auf 7,3 Prozent hoch. "Seit Februar gibt es zwei neue Targa-Modelle, den ,Targa Traveller 600' und den ,Road Warrior 700'. Beide sind klar positioniert und kommen gut an", erklärt Brigitte Fahlbusch, Unternehmenssprecherin von Actebis, den Zuwachs um 204 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 1997. Den drittgrößten Absatzanstieg (85,8 Prozent) verbuchte Apple. Das Unternehmen schaffte in Deutschland erstmals wieder den Sprung über die Zwei-Prozent-Marke beim Marktanteil. Fujitsu - in Europa knapp hinter Apple, in Deutschland unter "ferner liefen" - erreichte europaweit ebenfalls zum ersten Mal einen Marktanteil von zwei Prozent. Die deutsche Dell-Niederlassung konnte sich zwar auch über einen hohen Zuwachs um knapp 51 Prozent freuen. Indes: In ganz Europa konnten die Amerikaner den Absatz sogar um knapp 62 Prozent ausweiten. Mit einem Marktanteil von 8,2 Prozent hielt Dell den vierten Platz in der europäischen Top ten.

Schwaches Wachstum bei Compaq

Compaqs Produktmanager für Notebooks schwammen im vergangenen Jahr im Wechselbad der Gefühle, denn der Marktanteil der Texaner bewegte sich in Deutschland ständig auf und ab: Von 15,3 in Q1 auf 10,8 in Q3 und wieder hoch auf 16,1 in Q4. Im ersten Quartal 1998 sank er auf 12,8 Prozent und lag unter dem europäischen Durchschnitt von 17 Prozent. Die deutsche Compaq-Niederlassung war im ersten Quartal für eine Überraschung gut: Abgesehen von den Anbietern der Kategorie

"Sonstige" mußte das Unternehmen den geringsten Zuwachs (4,2 Prozent) im Quartalsvergleich ausweisen. In Stückzahlen ausgedrückt: In den ersten drei Monaten 1998 setzte Compaq nur 800 Stück mehr tragbare Rechner ab als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Nicht nur der PC-, sondern auch der Notebook-Absatz von IBM rauschte im ersten Quartal in den Keller (siehe ComputerPartner Nr. 9/98, Seite 1).

IBMs Marktanteil fiel wieder

Mühsam eroberte Big Blue im vergangenen Jahr jedes Quartal mehr Marktanteil und hielt im vierten Jahresabschnitt 10,1 Prozent. Im ersten Quartal 1998 war der Traum vom steigenden Marktanteil dann ausgeträumt: 6,6 Prozent lautete die harte Realität für die IBM-Notebook-Abteilung. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg der Absatz allerdings um 14,4 Prozent. Betrachtet man die Notebook-Stückzahlen, die im professionellen Markt verkauft werden (siehe ComputerPartner Nr. 9/98, Seite 76), ist offensichtlich, daß Notebooks noch lange kein Consumer-Produkt sein werden. Von den insgesamt 155.232 Einheiten wurden nur 13,7 Prozent im nichtprofessionellen Markt abgesetzt. (is)

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