Voice-over-IP-Markt legt deutlich zu

18.03.2004
Nach Jahren nahezu fruchtloser Marketingausgaben ist der Markt für IP-Telefonie in Fahrt gekommen. Wie aber der Kuchen verteilt werden wird, ist offen. Harte Konkurrenz zwischen TK- und IP-Anbietern ist zu erwarten. Von ComputerPartner-Redakteur Wolfgang Leierseder

Mit Voice-over-IP-Produkten (VoIP) lässt sich zunehmend Geld verdienen. Allein im vergangenen Jahr wurden weltweit rund 1,9 Milliarden Dollar umgesetzt, wobei für Media Gateways 745 Millionen und für Softswitches 380 Millionen Dollar gezahlt wurden. Nach Ansicht des amerikanischen Marktforscher Infonetics Research (www.infonetics.com), der diese Zahlen gerade veröffentlicht hat, können Hersteller sogar mit einer Verdreifachung der Umsätze bis zum Jahr 2007 beziehungsweise mit insgesamt fünf Milliarden Dollar Umsatz rechnen.

Angetrieben wird der Markt von großen TK-Providern wie AT & T, BT (British Telecom), France Télécom, SBC Communications und Verizon, die in diesem Jahr IP-Angebote in den Markt bringen, so der Marktforscher.

Aber auch Unternehmen, die überlegen, in was für eine TK-Anlage sie investieren, ja sogar private Haushalte würden zunehmend IP-Telefonie in Betracht ziehen und installieren, erklärte Infonetics-Analyst Kevin Mitchell.

Der Anbietermarkt ist gespalten

Im Moment ist der Anbietermarkt klar gespalten. Während Cisco oder 3Com und VoIP-Startups reine VoIP-Systeme anbieten, die herkömmliche Telefonnetze komplett überflüssig machen sollen, bieten TK-erfahrene Anbieter wie Avaya, Lucent, Nortel oder Siemens vor allem gemischte Lösungen an. Allerdings mussten beide Anbieterkreise im vorletzten Jahr erleben, dass der VoIP-Markt infolge des Investi-tionsstopps für IT-Equipment kräftig durchhing und deutlich unter den Prognosen der Marktforscher lag. Doch im vergangenen Jahr erholte sich das Segment wieder und erreichte gegenüber dem schwachen Jahr 2002 ein Umsatzplus von 21 Prozent.

Zu den Produkten, die im VoIP-Bereich eingesetzt werden, zählen neben Media Gateways für ATM- und Class-5-Netzen Media- und Sprachapplikations-Server, skalierbare Softswitches, die sogar unter Windows gemanagt werden können sowie modular aufgebaute Hybrid- und reine IP-Telefonanlagen (PBX).

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