Volkswagen pocht gegenüber Porsche auf Eigenständigkeit - HB

18.05.2008
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG (VW), Martin Winterkorn, hat trotz der anstehenden Übernahme durch Porsche seinen Führungsanspruch für den Wolfsburger Konzern angemeldet. "Die Porsche SE, unter deren Dach die VW-Beteiligung verwaltet wird, trifft auch künftig keine operativen Entscheidungen für den Autokonzern Volkswagen", sagte Winterkorn dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Es gebe klare Spielregeln.

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG (VW), Martin Winterkorn, hat trotz der anstehenden Übernahme durch Porsche seinen Führungsanspruch für den Wolfsburger Konzern angemeldet. "Die Porsche SE, unter deren Dach die VW-Beteiligung verwaltet wird, trifft auch künftig keine operativen Entscheidungen für den Autokonzern Volkswagen", sagte Winterkorn dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Es gebe klare Spielregeln.

Der Vorstandsvorsitzende zeigte den Stuttgartern damit erstmals ihre Grenzen auf. Die neue Porsche-Holding, in der bisher kein Platz für Winterkorn vorgesehen ist, gilt als das künftige Machtzentrum der gesamte Porsche-VW-Gruppe, schreibt das Blatt. Der VW-Betriebsrat hatte bislang erfolglos versucht, eine Machtkonzentration auf Porsche zu verhindern.

Winterkorn stellte sich zudem gegen ein Verschmelzen der LKW-Geschäfte von VW, Scania und MAN. "Wir brauchen keine Fusion der drei LKW-Marken, um von Synergie-Effekten zu profitieren. Wir werden aus drei starken Marken kein einzelnes Unternehmen machen", sagte er. Die Strategie bestehe darin, die Markenkarte auszuspielen, gleichzeitig aber bei der Technik und im Einkauf Synergien zu schöpfen.

VW hatte im März die Mehrheit am schwedischen LKW-Hersteller Scania übernommen und ist Großaktionär des Münchener MAN-Konzerns. Der Volkswagen-Konzern produziert in Europa leichte Nutzfahrzeuge wie Transporter und in Südamerika schwere LKWs. Überlegungen, MAN könnte das Nutzfahrzeuggeschäft von VW in Brasilien übernehmen, schloss Winterkorn nicht aus. "Das ist sicher eine von mehreren vorstellbaren Varianten", sagte er. Momentan stehe das aber nicht zur Entscheidung an.

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