Von Ethernet zu Fast Ethernet

03.06.1998

Daß die gründliche Überlegung, welche Teile des Netzwerkes auf 100 MB/s migriert werden sollen, deutliche Auswirkungen auf die Kosten haben kann, verdeutlicht das folgende grobe Rechenbeispiel. Nehmen wir an, ein Netzwerk mit 50 Benutzern in einem 10-MB/s-Segment mit zwei Servern soll migriert werden. Eine komplette Migration auf Shared Fast- Ethernet erfordert in diesem Fall 52 Fast-Ethernet-Adapter (je ca. 150 Mark) und 5 Fast-Ethernet-Hubs (stackable) mit je 12 Ports (je ca. 2.500 Mark). Hinzu kommen die Kosten für den Einbau der neuen Netzwerkkarten in alle Systeme (je ca. 50 Mark). Insgesamt werden für die Migration also knapp 23.000 Mark fällig, nicht gerechnet eine neue Verkabelung für den Fall, daß die bestehende kein Fast Ethernet unterstützt. Diese Neuverkabelung schlägt leicht noch einmal mit 150 bis 200 Mark pro System, also insgesamt mit 7.500 bis 10.000 Mark zu Buche. Da sich nun 50 Anwender ein 100-MB/s-Segment teilen, entfallen statistisch 2 MB/s auf jeden Anwender (vorher 0,2 MB/s). Liegen die Engpässe jedoch nur im Bereich der Serververbindungen, so genügt es, lediglich die Server über Fast Ethernet anzubinden und ansonsten das 10-MB/s-Netzwerk über einen Switch zu segmentieren. In diesem Fall kann man vorhandene Ethernet-Karten und -Hubs weiterverwenden; es ist lediglich die Anschaffung von zwei Fast-Ethernet-Karten für die Server sowie eines 10-MB/s-Switches mit sechs Ports und zwei Fast Ethernet-Uplinks erforderlich. Solche Switches werden beispielsweise von SMC bereits für etwa 1.600 Mark angeboten; für die beiden Server-Karten sind etwa 300 Mark aufzuwenden. Auch eine eventuell erforderliche Neuverkabelung wird so auf die Serververbindungen reduziert und kann vernachlässigt werden, da die Server typischerweise ohnehin im gleichen Raum stehen werden wie der Switch. Mit dieser Lösung teilen sich durchschnittlich neun Anwender ein 10-MB/s-Segment, entsprechend einer statistischen Bandbreite von 1,1 MB/s pro User. Für knapp 2.000 Mark erhält man also eine Lösung, die gut fünfmal so schnell ist wie die ursprüngliche und immerhin über 50 Prozent des Durchsatzes erreicht, die man mit der Lösung für 23.000 bis 30.000 Mark erzielen kann.

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